Henriette ist anstrengend

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patriciapp Avatar

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Henriette lächelt hat leider nicht das versprochen, was ich mir von diesem Buch erhofft hatte.
Am Anfang ist mir Henriette noch ganz sympathisch gewesen, aber ganz schnell nicht mehr und dann hat sie nur noch genervt!
Vorneweg: Ich möchte niemanden kritisieren, der wirklich krank ist und nichts für sein Übergewicht kann. Ich kenne viele der beschriebenen Situationen (vor allem das "Immer hungrig"-Sein) von mir selbst.
Aber dagegen hilft es halt nicht, immer nur zu jammern und sich zu beklagen. Dagegen muss man etwas tun und wenn man es allein nicht kann, muss man sich Hilfe suchen. Und wenn der Arzt sagt, dass Abnehmen hilft, man es aber alleine nicht schafft, dann muss man ihm auch das sagen. Es muss ja nicht gleich Diabetes sein, eine Insulinresistenz reicht schon aus. Oder eine Esstörung, aber die kriegt man auch nicht nur alleine mit positivem Denken weg. Bzw. bei über 190kg entwickelt Fettgewebe eine Art eigenes Hormonsystem, bei dem man gar nicht mehr alleine nur mit FdH (Friss die Hälfte) Diäten ankommt.
Bei Henriette ist es allerdings kein gesundheitliches Problem, wie man gegen Ende des Buches liest, als es ihr plötzlich quasi nebenbei gelingt abzunehmen. Diese Twist war dann so unrealistisch, dass ich mich echt gefragt habe, wieso ich mir das ganze Buch angetan habe.
Ich würde dem Buch 2,5 Sterne geben, weil die Grundidee echt gut ist, mal eine fettleibige Protagonistin zu wählen, weil Henriette am Anfang echt sympathisch ist und mit wirklich realistischen Problemen zu kämpfen hatte.