Schön

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»Henriette hätte etwas ganz Besonderes werden können, aber dann ist sie nur ganz besonders dick geworden.«

Bücher, die sich um Gewicht, Diäten oder dergleichen drehen, schlagen bei mir schnell ins Triggernde um. Dennoch habe ich HENRIETTE LÄCHELT eine Chance gegeben – glücklicherweise! Denn auch, wenn sich dieses Buch um die stark mehrgewichtige Henriette dreht, die mit ihren knapp 190 Kilo mehr Probleme hat als die kalorienzählenden "sad girls" aus den aktuellen Trendbüchern, nimmt das Thema nicht den gesamten Roman ein. Vielmehr steht Henriettes Entwicklung im Vordergrund, wie sie sich von den Schimpftiraden ihrer Mutter, den Erwartungen der Menschen "da draußen" und Vorbehalten sich selbst gegenüber frei macht und sich dafür entscheidet, aus dem Home Office auszubrechen, vor die Tür zu gehen, Menschen zu begegnen, sich selbst etwas Gutes zu tun. Diese Entwicklung wird so schön dargestellt, dass man Henriette einfach nur umarmen möchte. Zudem sorgen die kurzen Kapitel dafür, dass man "mal schnell" eins dazwischenschieben kann. Dazu noch so ein hübsches Cover (Hardcover ohne Schutzumschlag = 🤌🏻)!

»Die Nacht hängt noch schwerer an ihr, als sie es je zu werden vermag. Sie hängt an ihrem Fleisch. Sie hängt in ihrem Kopf. Henriette findet einfach keinen Platz für den Tag. Alles ist zum Platzen voll mit diesem Überdruss, wieder liegen so viele Stunden vor ihr. Jeden Tag aufs Neue.«