Wenn das Körpergewicht das Leben bestimmt

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HENRIETTE LÄCHELT
Andrea Heinisch

Henriette ist zu dick. 190 kg bringt sie auf die Waage. Putzen und die tägliche Hygiene fallen ihr schwer. Freunde hat Henriette schon lange keine mehr, denn ihr Leben spielt sich in ihrer Wohnung ab, meistens zwischen dem Laptop und dem Kühlschrank. Alle Gedanken kreisen um das Essen.
Ihre Mutter, die direkt über der 50-Jährigen wohnt, springt ein und kontrolliert Henriettes Leben - was sie isst, trägt oder wen Henriette zu treffen hat. Die kleinen Sticheleien übergeht Henriette und schluckt sie - mit etwas Essen im Munde - herunter. Henriette zieht sich aus der realen Welt immer mehr zurück, das Getuschel über sie und ihren Körper ist allgegenwärtig.
Doch dann, mitten in der Corona-Homeoffice-Zoom-Meeting-Zeit, lernt sie ihren Kollegen Martin kennen und verliebt sich direkt in seine grünen Augen.
Ob das eine Wende in Henriettes Leben wird, müsst ihr allerdings selber herausfinden ...

In kurzen, knappen und ehrlichen Sätzen erzählt Andrea Heinisch den Leidensweg einer viel zu schweren Frau. Doch es geht nicht nur über Vorurteile gegenüber dickeren Menschen, sondern wir erfahren auch, warum Henriette sich damals überhaupt in Fressattacken flüchtete und ihren Halt im Essen fand.
Der Schreibstil ist sehr ungewöhnlich und vieles musste ich doppelt lesen, dennoch habe ich mit Henriette sympathisiert und gelitten.
3½ /5