Anja Jonuleit - Herbstvergessene

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Bereits am Anfang erfährt man, dass das Verhältnis der Erzählerin - Maja -  zu ihrer Mutter Lilli vor allem in der Gemeinsamkeit besteht, sich das Rauchen nicht abgewöhnen zu können. Eine melancholische Stimmung, die sich noch verstärkt durch die seit langem bewusste Erkenntnis, es der Mutter nie recht gemacht zu haben.

Seit zehn Jahren dauert das Schweigen zwischen Mutter und Tochter nun an, unterbrochen nur durch den Austausch seltener Postkarten zu Geburtstagen und Weihnachten, als an einem Sonntagvormittag Majas Telefon klingelt und sich ihre Mutter am anderen Ende der Leitung meldet. Sie bittet die Tochter dringend um einen Besuch bei ihr in Wien, unwirsch verabredet diese einen Termin in der nächsten Woche.

Doch die Verabredung platzt, Maja steht zwar vereinbarungsgemäß vor der Tür, auf ihr Klingeln jedoch erfolgt keine Reaktion. Durch eine Nachbarin erfährt sie bei einem weiteren Klingelversuch vom Tod ihrer Mutter. Sie ist von der Dachterrasse gefallen - oder ist sie heruntergesprungen? Zu allem Übel erfährt die Tochter auch erst jetzt von der Krebserkrankung Lillis, als die Nachbarin sie beschuldigt, nie die kranke Mutter besucht zu haben…

Erna, die Nachbarin, bietet Maja an, vorerst bei ihr in der Wohnung unterzukommen. Es müssen ja einige Formalitäten erledigt werden. Nicht nur die Beerdigung, auch die Auflösung der Wohnung muss organisiert werden. Und so betritt Maja die Wohnung ihrer Mutter. Zu ihrem Erstaunen liegt im Flur auf dem Boden ein an sie adressierter Umschlag. Die Absenderin ist Leni, eine Freundin Lillis.

Hier endet die Leseprobe leider, denn mittlerweile fühlt man mit Maja mit und möchte wissen, wie es weitergeht. Trotz der teilweise natürlich deprimierenden Umstände drückt das Buch (zumindest bisher) nicht auf die Tränendrüse, sondern scheint sich zu einer recht spannenden Geschichte zu entwickeln. Ich würde das Buch mit Interesse ganz lesen.