ich kenne

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moriade Avatar

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den ersten Roman von der Autorin und fand diesen so gut, dass ich gleich, nachdem ich gehört habe, dass es ein neues Buch der Autorin gibt, dieses auf meinen Wunschzettel geschrieben habe.

Und nun also die Leseprobe - und schon diese liess mich mit einem dicken Kloss in der Kehle zurück. Hier die Mutter  -

_Früher hatten die Tage viele Stunden, heute haben die Nächte zu viele und die Tage zu wenige.Staubpartikel tanzen in der Luft,schwirren, flirren und erinnern mich daran, dass sich auf alles Geweseneer Staub der Zeit legt. Und wenn man nicht daran rührt,wenn man ihn nicht aufwirbelt, so bleibt er liegen und bedeckt die Geheimnisse der Vergangenheit unter einem grauen Tuch.Und an hellen Tagen wiege ich mich so in der Illusion, dass ichalles nur geträumt habe. Dass ich alte Frau mich in nichts unterscheidevon anderen alten Frauen. Dass ich bin wie sie, gelebtes Leben, der Anfang, der zurückkehrt......_ und kurz zusammengefasst die ursprünglichen Gefühle der Tochter: _Sie hat mir nie verziehen, dass ich nicht wie sie bin._

 Und nun kommt sie also, die Tochter, nach einer jahrelangen Funkstille, bei ihrer Mutter an - und es ist zu spät :die Mutter ist tot. Die Polizei spricht von Selbstmord, etwas, was die Tochter Maja wirklich nicht glauben mag und kann.

In der Wohnung ihrer Mutter findet sie deren Geburtsurkunde: Der Name des Vaters fehlt. Als Geburtsort ist Hohehorst eingetragen. Ein Foto zeigt Großmutter Charlotte mit einem Baby, doch dieses dunkle Baby hat keinerlei Ähnlichkeit mit der hellblonden, blauäugigen Lilli. Von Schuldgefühlen und Neugier getrieben, begibt Maja sich auf die Spurensuche und stößt auf ein dunkles Familiengeheimnis, das alle Gewissheiten in ihrem Leben mit einem Schlag zunichtemacht ...

Soweit reicht die Leseprobe nicht, aber bereits die paar Seiten haben mich, wie gesagt, sehr be-und gerührt. Die Autorin versteht es wirklich, langsam auch Spannung und Neugier auf mehr aufzubauen und den Schreibstil finde ich sehr flüssig und gelungen . Die bisher beschriebenen Szenen, Gefühle, beider Frauen, sind absolut nachvollziehbar - wer kennt es nicht, das Ringen um Selbstständigkeit, um ein eigenes Leben und trotzdem aber ein gutes Verhältnis zu der Mutter zu haben - das ist manchmal sehr schwer, manchmal, so wie hier, scheint es unmöglich zu sein.....

Und jetzt also noch ein dunkles Familiengeheimnis...vielleicht erklärt das so manches? Ich bin sehr gespannt!