Mütter und Töchter

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
wal.li Avatar

Von

 Maja versteht sich nicht besonders gut mit ihrer Mutter. Sie hat einen anderen Lebensweg gewählt als den, den die Mutter vorgezeichnet hatte. Damit hat sie den Ansprüchen nicht genügt und muss sich mit den Vorwürfen des Hättest du, Könntest du, Würdest du, abfinden. Letztendlich besteht der Kontakt zwischen Mutter und Tochter nur noch aus nichts sagenden Karten zu Geburtstagen und Weihnachten.

Doch plötzlich ruft die Mutter an und will sich mit Maja treffen. Maja schafft es, den Termin um eine Woche hinauszuzögern und macht sich widerwillig auf den Weg nach Wien. Dort angekommen erfährt sie von einer Nachbarin, dass sie zu spät gekommen ist. Ihre Mutter ist gerade an diesem Morgen von der Dachterrasse gefallen (oder gesprungen?). Selbst als Maja erfährt, dass ihre Mutter Krebs hatte, kann sie nicht glauben, dass die Mutter sich umgebracht hat. Maja will sich nun endlich mit dem Leben ihrer Mutter beschäftigen.

Hat Majas Mutter ein Geheimnis? In der Beschreibung des Buches deutet sich das an. Was kann das sein? Der Beginn des Buches hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Ich glaube, etliche Töchter können sich in Maja wieder finden. Ich jedenfalls konnte einiges sehr gut nachvollziehen, obwohl ich mit meiner Mutter mehr als nur Karten austausche. Doch ist es als Tochter ganz schön schwierig, den Ansprüchen nicht gerecht zu werden, da kann man schon verstehen, dass es soweit kommen kann. Doch gerade dann kann es für die Hinterbliebene sehr schwierig werden, den Tod der Mutter zu verarbeiten. Sie kann die Mutter nicht mehr fragen, wieso etwas so ist. Sie kann nicht mehr sagen, wie sie empfindet. Sie muss einfach mit dem Verlust klarkommen. Mit dem Buch hat die Autorin ein sehr berührendes Thema aufgegriffen. Mich würde es sehr interessieren, wie Maja es schafft den Tod ihrer Mutter zu verarbeiten und was sie noch über das Leben ihrer Mutter heraus findet.