Zu spät?

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lilli333 Avatar

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Maja hat ihre Ausbildung zur Dolmetscherin abgebrochen. Sie wollte nicht in die Fußstapfen der Mutter Lilli treten. Seither beschränkt sich ihr Kontakt auf einige nichtssagende Postkarten. Als Lilli eines Tages telefonisch um Majas Besuch bittet, weil sie mit ihr reden und ihr etwas zeigen muss, kommt diese, so schnell es ihre Arbeit zulässt, was leider erst nach einer Woche ist. Inzwischen ist Lilli tot. Die Polizei vermutet Selbstmord, doch Maja kann sich das nicht vorstellen, es passt so überhaupt nicht zu ihrer resoluten Mutter. Allerdings scheint Maja ihre Mutter nicht so gut zu kennen wie sie glaubt. So wusste sie z.B. auch von deren Krebserkrankung nichts. Und was ist es, das die Mutter mit Maja besprechen bzw. ihr zeigen wollte? Welches Geheimnis birgt die Familiengeschichte?

Durch Rückblicke erhält der Leser Einblick in Lillis Vergangenheit. Obwohl diese Abschnitte nicht besonders gekennzeichnet und beide Stränge als Ich-Erzählung geschrieben sind, erkennt man anhand der unterschiedlichen Sprachstile leicht, in welcher Zeit man sich beim Lesen gerade befindet. Majas Stil ist flotter, moderner, der der Mutter etwas „angestaubt“.

Insgesamt hat mir die Leseprobe ganz gut gefallen. Ich mag problematische Familiengeschichten. Diese hier ist noch recht offen, man weiß noch nicht, in welche Richtung sie sich entwickeln wird. Umso gespannter bin ich darauf.