Herbstvergessene - eine Reise in die Vergangenheit

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hmich Avatar

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Als Maja von ihrer Mutter Lilli einen Anruf bekommt, ist sie erstaunt, denn beide hatten seit Jahren keinen Kontakt mehr. Maja hat sich - da sie den hohen Anprüchen ihrer Mutter nicht genügen konnte und seit jeher unter ihrer oftmals unbarmherzigen Kritik zu leiden hatte, längst zurückgezogen. Doch als die Mutter sie bittet, sie zu besuchen, da sie ihr "etwas zeigen" müsse, macht sie das doch neugierig. Als sie eine Woche nach dem Anruf vor der Türe des Wohnhauses ihrer Mutter steht, muss sie feststellen, dass diese durch einen Sturz vom Balkon gestorben war. Völlig erschüttert sucht sie eine Erklärung für das seltsame Verhalten ihrer Mutter. Trotz der Tatsache, dass Lilli offensichtlich schwer krank war, ist es für sie nicht vorstellbar, dass eine Frau, die nie eine Schwäche bei sich und bei anderen hat gelten lassen, selber das Leben nimmt. Also begibt sie sich auf die Suche und stößt auf ein Foto, das ihrer Großmutter mit einem Kind auf den Arm zeigt - einige Wochen vor Lillis Geburt. Und auch der Geburtsort  Hohehorst lässt sie aufhorchen. So begibt sie sich auf die Suche nach ihrer eigenen und der Geschichte ihrer Großmutter, die direkt in die NS-Zeit und das Lebensborn-Projekt führt.Gleichzeitig wird die Geschichte aus der Perspektive ihrer Großmutter - durch eine andere Schriftart gekennzeichnet - erzählt.

Beide Geschichten sind sehr packend erzählt, man fiebert mit den beiden Protagonistinnen mit. Allein gegen Ende wird es doch etwas sehr fantastisch und geht weit über das hinaus, was man so realistisch für möglich halten würde. 

Trotz der - wenngleich sehr spannenden - logischen Schwächen am Schluß des Buches ist das ein sehr packend und anschaulich geschriebener Familienkrimi, der eine Seite unserer Geschichte beleuchtet, von dem viele von uns sicher nicht allzuviel wissen!