Herbstvergessene von Anja Jonuleit

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Die Leseprobe hatte mir sehr gefallen und so war ich sehr angetan davon, daß ich das Glück hatte eines der Bücher zu bekommen und der Roman hat gehalten, was die Leseprobe versprach.

Erzählt wird die Geschichte dreier Frauen, Maja, Lilli und Charlotte, Enkelin, Mutter und Großmutter. Maja hat seit langer Zeit nur noch mit zwei Karten pro Jahr Kontakt zu ihrer Mutter Lilli und fährt nach deren überraschendem Anruf nach Wien, um sie zu sehen. Dort angekommen erfährt sie, daß ihre Mutter kurz zuvor vom Balkon gestürzt und an den Folgen des Sturzes gestorben sei und daß die Polizei von Selbstmord ausgehe, da Lilli schwer an Krebs erkrankt war. Maja kann nicht an Selbstmord glauben und beginnt eine Suche, die sie in die Vergangenheit ihrer Mutter und auch ihrer Großmutter führt, die spannender nicht sein könnte und zu einem überraschenden Ende kommt.

Besonders hat mir der Erzählstrang, der sich mit Charlotte beschäftigte gefallen, nicht daß mir die, die von Maja und ihrer Mutter handelten nicht gefallen hätten, aber dieser Teil war für meine Begriffe einfach phänomenal gut erzählt und ich konnte es gar nicht abwarten, bis es wieder um Charlotte ging. Alles in allem war der Roman sehr glaubwürdig, soweit ich das beurteilen kann auch gut recherchiert. Der Titel sagte mir erst nichts; ich bezog ihn, vielleicht aufgrund des Fotos auf dem Cover auf Charlotte, wurde dann aber gegen Ende des Romans eines besseren belehrt! Gefallen hat er mir spontan, da er mir sehr poetisch vorkam; als aufgelöst wurde, was "Herbstvergessene" wirklich bedeutet, fand ich diesen Schachzug prima.

Ein Roman, den ich unbedingt weiterempfehlen werde und ich hoffe noch mehr von Anja Jonuleit lesen zu können.