Spurensuche

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Das Buch erzählt die Geschichte von drei Frauen - Maja Sternberg, ihrer Mutter Lilli und der Großmutter Charlotte. Maja Sternberg hat seit zehn Jahren keinen richtigen Kontakt mehr zu ihrer Mutter Lilli. Die einzigen Lebenszeichen sind zwei Postkarten im Jahr - zum Geburtstag und zu Weihnachten. Doch dann kommt ein Anruf von Lilli, die ihr etwas erzählen und zeigen will. Doch Maja kann erst in einer Woche ihre Mutter in Wien besuchen. Als sie ankommt, ist es zu spät. Durch die Nachbarin erfährt sie, dass ihre Mutter an Krebs erkrankt war und an diesem Tage von der Dachterrasse gefallen oder gesprungen ist. Maja kann sich dieses von ihrer starken Mutter nicht vorstellen. Als sie in den Unterlagen ihrer Mutter auf ein Foto ihrer Großmutter mit einem Baby stößt, ergeben sich Ungereimtheiten und sie begibt sich auf Spurensuche in die Vergangenheit.

Die Geschichte teilt sich in zwei Handlungsstränge, beide in der Ich-Form. Ein Handlungsstrang spielt in der heutigen Zeit und die Ich-Erzählerin ist Maja. Der zweite Handlungsstrang beginnt Anfang der 40iger Jahre und wird von Großmutter Charlotte erzählt. Beide Handlungsstränge sind flüssig zu lesen und der Wechsel von einem zum anderen ist sprachlich gut gemacht und wird durch die unterschiedlichen Schriftarten noch optisch hervorgehoben. Schnell kommt in die Geschichte Tempo und Spannung. Langeweile tritt nie auf. Gefallen haben mir besonders die geschichtlichen Bezüge über die Organisation Lebensborn, die ich sehr interessant fand.

Der Roman von Anja Jonuleit war eine angenehme Mischung aus Krimi und Familiengeschichte. Gekonnt wurden die Handlungsstränge zusammen verwoben und die Spannung blieb bis zum Schluss bestehen. Das Buch hat mir einen wunderbaren Lesegenuss bereitet und ich kann es nur weiterempfehlen.