ganz ok, aber zu lang und sprunghaft

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cynthiam Avatar

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Mit Samantha Young und mir ist das so eine Sache: es gibt Bücher von ihr, die ich absolut liebe und ihr Schottland-Setting ist auch einfach voll mein Ding. Und dann gibt es Bücher, da denke ich, die kann nicht die selbe Autorin geschrieben haben. Dieses Buch fällt für mich wieder in die zweite Kategorie. Die Lovestory ist ganz nett, aber irgendwie nicht ganz glaubwürdig und fühlte sich für mich fast schon gezwungen an, treffend war hier der Vergleich zu Eliza Bennets Zitat "dass Sie mich wider Ihrer Vernunft lieben", denn genauso kam mir die Beziehung der beiden vor.

Zum Inhalt: nachdem sie während eines Einsatzes angeschlossen wird, beschließt Polizistin Robyn ihren Job an den Nagel zu hängen und stattdessen nach Schottland zu reisen und ihre Beziehung zu ihrem Vater aufzuarbeiten. Dort stellt sie fest, dass sein Freund und Klient Lachlan bedroht wird. Als ihre Vater verletzt wird, beschließt Robyn zu bleiben und den Fall zu lösen.

In diesem Buch passiert so viel, dass es mir schwerfiel zu erkennen, worauf eigentlich der Fokus gerichtet ist. Denn neben der Liebesgeschichte gibt es einen schweren Stalking-Fall, haufenweise ungelöste Familienprobleme und zwei Protagonisten, die versuchen herauszufinden, wo sie im Leben stehen und was sie sich davon erhoffen. Ich finds toll, wenn es neben der Liebesgeschichte auch eine Rahmenhandlung gibt und gerade die Idee mit dem Stalker hat mir anfangs total gut gefallen, aber durch die vielen Nebenbaustellen, entwickelt sich die Handlung viel zu langsam und sprunghaft. Einige Passagen waren einfach unglaublich langatmig und ich habe ich mich gefragt, ob das Buch damit künstlich in die Länge gezogen werden sollte, denn zum Handlungsfortgang haben sie absolut nicht beigetragen. Was mich tierisch auf die Palme gebracht hat waren die Unfähigkeit der örtlichen Polizei, sowie Lachlans persönlichen Sicherheitsdienstes, die absolut keine Fortschritte bei der Ermittlung machen, sowie Robyns unvernünftige Alleingänge, gerade vor ihrem eigenen Background.

Die Protagonisten waren ok, aber es war keiner dabei zu dem ich eine Verbindung aufbauen konnte. Am sympathischsten war für mich noch Mac, über den ich gerne mehr erfahren hätte, aber das kommt ja vermutlich im weiteren Verlauf der Reihe. Ich hatte übrigens hier das Gefühl, dass schon zu stark die Folgebände vorbereitet werden sollen, in denen es um die anderen Mitglieder der Adair-Familie geht.
Was ich diesmal wieder unglaublich gefunden fand ist das Setting des schottischen Schlosses als exklusives Urlaubsresort für Promis.

Das Buch lässt sich trotz allem leicht und zügig lesen, sodass ich es trotz allem recht schnell beendet hatte. Die Auflösung am Ende fand ich dann doch überraschend und gar nicht schlecht umgesetzt, die knackige Erzählung des Endes hätte ich mir für die ganze Geschichte gewünscht. Ingesamt ok, hat mich aber nicht überzeugen können. Ich schwanke zwischen 2-2,5 Sternen.