Die Facetten des Lebens

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anni1609 Avatar

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Victoria Dansmann ist eine ganz "gewöhnliche" Hausfrau. Mit ihren 39 Jahren kümmert sie sich ausschließlich um das Wohlergehen ihrer beiden Kinder, ihres beschäftigten Mannes und den Haushalt. Eigentlich müsste sie sich glücklich schätzen, hat sie doch ein sicheres und geordnetes Leben. Immer mehr stört es Vicci aber, dass sich vor allem ihr Ehemann Hubertus nicht für sie zu interessieren scheint. Auch die Kinder leben mehr und mehr ihr eigenes Leben, wobei ihr vor allem die pubertierende Tochter Leonie täglich die Grenzen der Erziehung aufzeigt. In diesen Alltag hinein kommt der Anruf ihrer Schulfreundin Emily wie gerufen: Sie soll gemeinsam mit Emily in das Skigebiet am Arlberg reisen, die eine Reportage über das dortige Nachtleben schreiben muss. Nach einer kurzen Bedenkzeit stimmt Victoria zu und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Vicci lernt dort den Geschäftsmann Constantin von Holt kennen und lieben. Eine Rückkehr in das vorherige langweilige Leben scheint ausgeschlossen, oder etwa doch nicht?

"Herz verloren, Glück gefunden" von Christiane von Laffert stellt einen typischen Frauenroman dar. Das Genre wird dem Leser bereits mit dem Cover offen suggeriert. Die Grundfarbe ist in einem zarten Apricot gewählt und über das Cover hinweg sind typische "weibliche" Gegenstände in bunten Farben verteilt. Meiner Meinung nach ist es sehr gut gelungen und äußerst ansprechend. Es weckt in der potentiellen Leserin umgehend die Lust zum hineinschauen und fällt sicher in der Buchhandlung auf.
Der Schreibstil der Autorin hat mir besonders gut gefallen. Die Handlung wird aus Sicht der Protagonistin in der Ich-Erzählform wiedergegeben. Dem Leser fällt es damit äußerst leicht, sich in die Lage von Victoria hineinzuversetzen. Das Buch liest sich flüssig und der Lesefluss wird nicht durch komplizierte, verschachtelte Sätze gestört. Gedanken der Protagonistin setzt die Autorin kursiv. Die Handlung ist chronologisch aufgebaut, selten werden Informationen aus der Vergangenheit eingestreut, die dann allerdings zum besseren Verständnis beitragen. Die Wortwahl und der fast vollkommene Verzicht auf Fremdwörter ist angemessen in Bezug auf den Inhalt des Romans. "Herz verloren, Glück gefunden" stellt eine leicht lesbare, schnell vergängliche Lektüre für "zwischendurch" dar. Ich hätte mir ab und zu kürzere Kapitel oder mögliche Absätze für eine Lesepause gewünscht. Der gesamte Roman besteht aus nur 16 Kapiteln. Zum Glück gab es innerhalb der Kapitel ein paar rar gesäte Absätze.
Die Handlung wirkt nicht verzweifelt konstruiert, sondern ist meiner Meinung nach aus dem Leben gegriffen. Die Autorin hat es geschafft, realitätsnah ein Szenario zu beschreiben, das sicher der einen oder anderen Frau sehr bekannt erscheint. Sie verzichtet dabei auf zu stark polarisierende Darstellung der einzelnen Personen, so dass der Leser seine Sympathie für die verschiedensten Handelnden behalten darf. Christiane von Laffert hat es meiner Meinung nach geschafft, ein heikles Thema in Form eines Romans aufzuarbeiten, ohne dass dabei ein Mitwirkender sein Gesicht verlieren muss.
Die Figuren sind von der Autorin sympathisch gezeichnet und natürlich auch mit einigen Klischees belegt, die allerdings im Rahmen des Romans sinnvoll sind und sicher auch vom Leser erwartet werden.
"Herz verloren, Glück gefunden" von Christiane von Laffert ist erschienen im Goldmann Verlag und besteht aus 383 Seiten. Mir liegt der Roman im Taschenbuchformat vor und beinhaltet keine weiteren Extras.

Von meiner Seite gibt es für "Herz verloren, Glück gefunden" eine uneingeschränkte Leseempfehlung – natürlich eher für Frauen. ;-) Der Roman hat mir schöne Stunden beschert, in denen ich mit der Protagonistin mitgelitten, mich aber auch mitgefreut habe. Dieser Roman ist etwas für`s Herz und lässt den Leser zeitweise auch schmunzeln. Ein meiner Meinung nach gelungenes Erstlingswerk der Autorin und ich würde mich über weitere Lektüre von Christiane von Laffert freuen.