Kein Verlust ohne Gewinn

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heike lohr Avatar

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In das Buch hineinzuschmökern und es dann wegzulegen, war mir unmöglich. Ich habe mich in die scheinbar einfach gestrickte Geschichte hineinziehen lassen. Unwillkürlich ließ mich die Geschichten nicht mehr los. Schon der Titel allein "Herz verloren, Glück gefunden" impliziert schon den Ausbruch aus einer Beziehung bzw. einer hoffnungslosen Einsamkeit in einer herrliche Liebesgeschichte.So würde also die verheiratete, zweifache Mutter bei ihrem Kurzurlaub ihren Traummann kennenlernen, mit dem sie nach einigen Turbulenzen zusammenkommt.So positiv ihre Erlebnisse mit dem reichen Constantin auch sind, sie kann nicht an eine Fortsetzung glauben. Als er das möchte und sie ihn leider in der Bank nach einer Besprechung mit ihrem Mann trifft, kommt es deswegen und wegen des Artikels ihrer Freundin über ihn zum Bruch. Nichts kann ihn umstimmen. Dafür zieht sie mit ihren Kindern in eine WG, weil die Scheidung von ihrem Mann Gestalt annimmt. Gleichzeitig schafft sie es endlich zu einem Job zu kommen. Alles verändert sich und aus der angepassten Vorstadt-Vorzeige-Ehefrau wird ein selbstständiger Mensch mit weniger Vorurteilen. Dass sich alles anders entwickelt als geplant und dass sich ganz neue Paarkonstellationen ergeben, macht den Roman gelungen. Die glaubwürdige Darstellung und das Ausbrechen aus den Klischees macht die Geschichte zu einem vergnüglichen Leseerlebnis, wobei auch Tränen nicht zu kurz kommen. Ich habe mit Vicci mitgelitten und mitgelebt, sie ist einfach diese Durchschnittsfrau, der ich überall begegnen kann. Einmalig wird sie durch die Trennung von ihrem Mann und dass sie ihre Vorurteile abzulege beginnt. Die Figuren sind gut gezeichnet, die Kontraste zwischen allen Akteuren ausgewogen, die Handlung glaubwürdig und doch alles in allem kommt eine Art von Versöhnlichkeit zu Tage, welche die Möglichkeit einer großen Patchworkfamilie zeigt.