Mitreisend geschriebener, rasanter Roman

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elmidi Avatar

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Eigentlich gehört dieses Buch gar nicht so recht in mein Beuteschema, ich mag keine seichten Liebesromane. Die Leseprobe machte aber einen launigen Eindruck und so habe ich mich ans Lesen gemacht – und tatsächlich in einem Rutsch durchgelesen.

Victoria steckt mitten im Familienalltag. Zwei Kinder, einer noch im Trotzalter, die andere kurz vor der Pubertät und ein Mann, dem die Arbeit als Banker über alles geht. Eigentlich schaut er auf sie herab. Er meint, er schafft das Geld ran, sie gibt es lediglich aus, der ganze Alltagskram mit Kindergarten, Schule und Haushalt, über den sie ihm abends berichtet, gehe ihm auf die Nerven. Seine Tätigkeit dagegen stehe darüber und sie, Victoria, habe ihm zuzuarbeiten und dekorativ an seiner Seite zu stehen, damit er seine Karriere machen kann. Schließlich hat sie ja dann das tolle Haus an der Alster davon und keine finanziellen Sorgen. Doch Victoria kommt an ihre Grenzen und entschließt sich, mit ihrer Freundin für vier Tage zu verreisen. Und hier kommt ihr Leben an einen Wendepunkt, denn sie trifft einen Mann….

Ein rasanter Roman, in einer mitreisenden Sprache geschrieben – ich habe an den Worten geklebt. Zuerst hatte ich den Eindruck, es geht tatsächlich nur um das große Geld und das Lebensziel, eine sorgenfreies Leben zu führen, in dem man nach Herzenslust shoppen gehen kann. Aber dann ändert sich dieser Tenor und es werden mehr und mehr Zweifel am Sinn dieses Tuns deutlich. Für Victoria stellen sich tiefer gehende Fragen. Kann sie aufhören, sich zu verbiegen und mehr das Leben finden, in dem sie sich wohlfühlt?

Ein tolles Debüt und meine volle Leseempfehlung!