Reif für die Bühne ;)

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jam Avatar

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Cover:
Das Cover ist in grün gehalten, geblümte Gartensessel stehen in einer Wiese, dabei ein Tisch mit einer Schale Obst darauf. Wirkt sehr gemütlich…

Inhalt:
Für die beiden Freundinnen Isabella und Carina ist es eine Zeit des Umbruchs. Carina ist frisch geschieden, hängt aber noch an ihrem Exmann. Und Isabella ist gerade dabei, ihre gutgehende Kosmetikfirma zu verkaufen und überlegt auch, Schweden zu verlassen.
Durch Carinas Verrücktheit pachten die beiden ein Bed & Breakfast mit 30 Zimmern und versuchen sich als Gastgeber.
Für beide bahnt sich eine neue Liebe an, doch ihre Exmänner lassen ihnen keine Ruhe.
Und dann ist da noch Elsa, die eines Tages beschließt, sich der erstbesten Person anzuschließen und dorthin zu reisen, wo diese hinreist. So lernt sie Carina kennen, landet in London und New York und auch in Indien. Diese Reise nimmt eine schicksalhafte Wendung und die düsteren Geheimnisse ihres verstorbenen Mannes kommen ans Tageslicht…

Wie es mir dabei ging:
Wieder mal Hin und Her gerissen…
Ich finde die Autorin wahnsinnig sympathisch, im Klappentext ist eine kleine „Widmung“ an den Leser und ich dachte mir nur „Wow, was für eine liebe Frau!“.
Und dann das Buch…
Mir ist klar, dass die Damen im Buch reiferen Alters sind als ich und ich dadurch vielleicht einige Dinge anders sehe.
Aber die Geschehnisse wirken so zwanghaft konstruiert, die Personen so oberflächlich und teilweise einfach nicht stimmig, das hat nichts damit zu tun, dass ich nicht in die Zielgruppe falle.
Ich glaube, am Besten trifft es der Vergleich mit einem Bühnenstück. Ihr kennt das: Wo man erst die separaten Personen und Handlungen kennenlernt, diese verstricken sich immer mehr und am Ende gipfelt das Ganze in einer riesigen Schlussszene, die explosionsartig alles auflöst. Das mag bei Peter Steiners Theaterstadel lustig sein, es zu lesen fand ich aber sehr mühselig und nicht glaubwürdig.
SPOILER! SPOILER! SPOILER!
Ich glaube, ich kann das am Besten mit ein paar kurzen Beispielen verdeutlichen:
Da hätten wir Elsa, die jahrelang die Seitensprünge ihres Mannes ignoriert. Mit 70 geht sie auf Reisen, lässt sich Ohrlöcher stechen, vertraut blind einem indischen Mann (was ich total OK finde, aber es passt nicht zu dem Heimchen am Herd, das vorher beschrieben wird.) Als sie mit ihrer Freundin nach Indien reist, wird diese dort prompt entführt, nach knapp ner Woche kommt endlich die Lösegeldforderung und das Ganze hat mit den Seitensprüngen ihres Mannes zu tun und wurzelt in Schweden…
Dann erscheint auch kurz auf der Bühne: Die Maklerin Miss Watts, die sich an Sam (ein Verehrer von Isabella, der ihre Wohnung in Schweden gemietet hat) ranschmeißt. Er steigt aus Rache auch noch darauf ein, hat aber bei ihr Potenzprobleme. Ein Maklerkollege flüstert ihm dann, dass sie sich immer an wohlhabende Witwer ranmacht und so die besten Abschlüsse erzielt.
Also bleibt Sam der Saubermann, weil sie is ja eh ne Bitch und er hat keinen hochbekommen, also alles im grünen Bereich o.O

Fazit:
Eine unglaubwürdige Geschichte mit unglaubwürdigen Protagonisten…