Eine spannende, gute Story aus Schweden

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tipperin Avatar

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Soeben habe ich den Kriminalroman „Herzsammler“ zugeklappt, denn ich habe alle 576 Seiten des 2. Buches von Stefan Arnhem gelesen. Das Taschenbuch ist mit einem –wie ich finde- außergewöhnlich schönen Cover ausgestattet und macht einen hochwertigen Eindruck, ist allerdings auch ein dickes Ding und wurde daher nur zuhause und nicht unterwegs gelesen. Wie es mir gefallen hat und was ich draus gelernt habe, erfahrt ihr jetzt..

Der Inhalt
Ich möchte kurz den Inhalt umreißen, dabei wird es etwas schwierig nicht zu spoilern. Aber ich gebe mein bestes. Das Buch beginnt mit dem Weg eines Briefes, der von einem Sterbenden aus einem Fahrzeug geworfen wird. Es ist nur ihr Name drauf, und durch eine schöne Geschichte findet er dann zum Adressaten und löst anscheinend so einiges aus.

Diese Vorgeschichte erschließt sich erst später, denn nach diesem Vorgeplänkel geht es direkt nach Stockholm, Schweden. Dort gerät Ermittler Fabian Risk kurz vor Weihnachten in eine geheime Ermittlung und bekommt vom Chef einen Spezialauftrag. Denn der Justizminister ist auf mysteriöse Weise verschwunden. Ihm zur Seite steht Kollegin Malin, sie ist hochschwanger mit Zwillingen. Privat hat es dem Ermittler gerade noch gefehlt, denn familiär läuft es bei ihm gerade nicht rund. Als Fabian Risk dann tatsächlich die Leiche des Justizministers findet, ist die Mordermittlung offiziell. Bald gibt es einen Verdächtigen..

Parallel zu den Ereignissen in Schweden geht es auch nebenan in Dänemark heiß her. Dort ermittelt Dunja Hougaard, erstmalig als leitende Ermittlerin, im Fall einer brutal zugerichteten Frau. Es scheint irgendwie eine Verbindung ins Nachbarland zu geben. Nun wäre eine länderübergreifende Zusammenarbeit wichtig.
So, das war der Inhalt – ich habe nicht zu viel gesagt, aber man weiß worum es im Buch geht.

Die Besonderheiten des Kriminalromans

Zunächst einmal muss ich sagen, dass mir der Anfang des Romans mit dem Weg des Briefes vom Absender zum Empfänger durch große Zufälle sehr gefallen hat. So hätte man den Anfang nach dem Klappentext nie vermutet, und durch den Anfang vermutete man andererseits auch nicht die folgende Geschichte. Am Ende schließt sich der Kreis dann natürlich.

Die Gegenwart des Buches hat dann einen ganz anderen Stil und beginnt eher ein bisschen wie ein Politthriller. Der Justizminister muss anhand modernster Ermittlungsmethoden aufgespürt werden. Als die Leiche dann gefunden wird, ist es eine normale Mordermittlung.
Das Buch ist nichts für schwache Nerven. Der Trend „immer brutaler, immer mehr“ scheint sich weiter fortzusetzen – und ich glaube nach diesem Buch und dem davor brauche ich nun mal wieder etwas Klassisches wie z.B. Agatha Christie. Wir sehen, wie der Titel schon vermuten lässt, entfernte Organe. Und zerhackte Körper. Trotzdem ist es gut und dynamisch geschrieben, sodass ich damit gut klar kam. Am Ende war es mir allerdings doch etwas zu viel, da wäre weniger eventuell doch mehr gewesen.

..auf meinem Blog www.dietipperin.wordpress.com ist der Artikel mit den Besonderheiten noch viel länger, falls es interessiert. Hier wäre es wohl etwas viel! Deshalb jetzt direkt zum Fazit:

Fazit
Ich vergebe 4 von 5 Sternen. Bei 5 Sternen muss wirklich alles stimmen und ich muss so angetan von dem Buch sein, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen kann. Dieses Buch hier war wirklich spannend, die Story gut und aus vielen Perspektiven mit vielen Verwicklungen beschrieben. Der Leser konnte mitraten, sich auch Gedanken machen und wurde trotzdem überrascht. Die Mischung war gut. Man hätte es eventuell auch einen Tick kürzer halten können, ich bereue dennoch keine Seite und werde irgendwann wahrscheinlich auch das erste Buch „Und morgen du“ von Stefan Ahnhem lesen.