Herzsammler

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silvandy Avatar

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Inhalt:
Stockholm, Metropole des Nordens. Fabian Risk wollte eigentlich mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. Doch dann taucht die brutal zugerichtete Leiche des Justizministers auf, und Risk wird um Hilfe bei den Ermittlungen gebeten. Es bleibt nicht bei einem Opfer. Die einzige Verbindung zwischen den Toten: Jedem wurde ein Organ geraubt. Als ein Verdächtiger Selbstmord begeht, glauben Risks Kollegen, den Fall gelöst zu haben. Nur Risk hat Zweifel. Er hat eine Vermutung, was eigentlich hinter alldem steckt. Und er ahnt, dass der Mörder mit seinem Rachefeldzug noch lange nicht fertig ist …

Meine Meinung:
Bei dem Buch „Herzsammler“ handelt es sich um das zweite Werk des mir bis dato unbekannten Autors Stefan Ahnhem. Der Schreibstil des Autors ist recht flüssig, so dass sich die Story gut lesen lässt. Die Kapitel sind durchweg eher kurz gefasst und enden meist sehr spannend. Es gibt viele Handlungsstränge, was an und für sich kein Problem ist – aber halt manchmal etwas verwirrend ist, da zum einen die Schauplätze zwischen Dänemark und Schweden wechseln und zum anderen recht viele Ermittler beteiligt sind. Man braucht dann als Leser etwas Zeit, um sich einen Überblick zu verschaffen. Aber gerade wegen dieser Komplexität kann man den Krimi nur schwerlich aus der Hand legen, wenn man einmal angefangen hat zu lesen.
Die Ermittler selbst wurden interessant konstruiert und wirken auf den Leser sympathisch. Etwas störend find ich die Probleme der Ermittler in ihrem Privatleben. Das gehört grundsätzlich schon zu einem Krimi dazu, war mir aber hier etwas zu ausführlich und nebulös.
Der Plot an sich wurde vom Autor genial konstruiert. Die Tätersuche wird spannend vermittelt und ist überaus clever eingefädelt. Der Leser tappt auf der Suche nach dem Täter lange Zeit im Dunkeln – was für mich die Stärken eines guten Krimis ausmacht. Die Story weist wegen vielen verpassten Gelegenheiten auf eine schnelle Aufklärung überraschende Wendungen auf, weshalb dieser Thriller für mich durchaus realistisch rüber kommt. Der Krimi selbst ist nichts für Leser mit schwachen Nerven, da hier doch eine gewisse Brutalität und grausamen Machenschaften vorzufinden sind, durch die Autor den Leser mit seinem schnellen Tempo führt.
Das einzige, womit diesen Krimi nicht überzeugen konnte war das Ende, da sich die Ereignisse überschlagen und es dadurch recht kompakt daherkommt. Ein paar Seiten mehr an dieser Stelle hätten der Geschichte sicher gut getan. Von der Handlung her ist das Ende versöhnlich und absolut folgerichtig.

Fazit:
Für „Herzsammler“ von Stefan Ahnhem gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung – sofern man sich nicht scheut, auch etwas brutalere und grausame Krimis zu lesen.