Für Kreutner wird's eng

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leseclau Avatar

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Ich bin ein großer Fan der Krimireihe um die Kommissare Wallner und Kreuthner. Der eine überkorrekt, der andere immer knapp an der Grenze des Legalen vorbei. Und beide unglaublich menschlich.
Nun wird der Politiker Gansel ermordet und irgendwie steckt Kreuthner da ganz tief mit drin. Staatsanwalt Tischler bringt ihn schnell hinter Gittern, was dem Freigeist Kreuthner natürlich überhaupt nicht taugt. Und so gelingt ihm die Flucht, was ihn natürlich noch verdächtiger macht. Für Kreuther wird’s eng, denn die Fakten sprechen erstmal gegen ihn und seine alten Freunde aus der Mangfallmühle sind auch keine Unterstützung. Lediglich Wallner hinterfragt, was an dem Abend wirklich passiert ist – und gräbt dabei in Kreuthners Vergangenheit.
Gerade die immer wieder dazwischen gestreuten Geschichten aus Kreuthners Jugend haben mir gefallen. Irgendwie haben sie dieses hilfsbereite und auf der einen Seite grundehrliche Gemüt von Kreuthner nochmal herausgestrichen – und auch seinen Hang, es mit den Gesetzten nicht so genau zu nehmen. Ich mag auch die Wärme, die von Wallner im Umgang mit seinem Großvater ausgeht. Eine eigenwillige Wohngemeinschaft hat sich da über die Zeit herausgebildet. Die Charaktere sind mir im Laufe der Zeit sehr ans Herz gewachsen und dies vertieft sich in diesem Band noch einmal, da es ein sehr persönlicher Fall ist.
Die Sprache von Andreas Föhr ist einfach wunderbar. Durchaus bayerisch eingefärbt, dabei immer gut lesbar. Ich kann mir gerade Kreuthner beim Reden immer lebhaft vorstellen. Herzschuss ist für mich ein sehr unterhaltsamer Krimi mit absolut sympathischen Kommissaren.