Kreuthner in Bedrängnis

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missjanemarple81 Avatar

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Inhalt:
Ein frischer Wind weht durch die Polizeiinspektion Miesbach – oder wohl eher eine steife Brise: Clemens Wallners neue Chefin Karla Tiedemann ist nicht nur 10 Jahre jünger als der Kommissar und mit einem Sinn für beißende Ironie gesegnet; sie scheint auch mindestens so sehr an ihrer Karriere interessiert wie an Gerechtigkeit.

Als der Abgeordnete Gansel in seinem eigenen Haus ermordet wird, gerät Kommissar Wallner von zwei Seiten unter Druck: Karla drängt auf einen raschen Abschluss des Falls – und der Hauptverdächtige ist ausgerechnet Polizeihauptmeister Leonhardt Kreuthner! Denn Gansel war mit Kreuthners Jugendliebe Philomena verheiratet und hat sie offenbar geschlagen. Das wiederum hatte Kreuthner herausbekommen und wollte es in der ihm eigenen unkonventionellen Art unterbinden …

Meine Meinung:

Dieses Mal zieht sich die Schlinge um Kreuthners Hals ziemlich zusammen - des Mordes beschuldigt, hüllt sich Leo trotzdem in eisernes Schweigen. Warum? Und warum vertraut er seinen langjährigen Weggefährten Wallner nicht?

In diesem 10. Fall den Wallner und Kreuthner zu lösen haben, geht es sehr emotional und ernst zu. Zwar streut Föhr immer wieder lustige Szenen ein, mit Martin Wallner als Freiherr zum Beispiel, und doch ist es diesmal ernster und bedrohlicher. Kann Wallner Kreuthners Unschuld beweisen? Ist Leo überhaupt unschuldig? Schließlich spielt hier auch seine Jugendliebe Philo eine große Rolle.

Obwohl in den letzten 9 Fällen meine Sympathien immer Leo Kreuthner gehörten, war ich mir in diesem Fall nicht ganz sicher, ob er nicht doch der Mörder ist. Der Autor hat mir da ganz schön was abverlangt.

Föhr beherrscht es außerdem, wie nur wenige Autoren durch das Miesbacher Land und das Tegernseer Tal zu streifen und alles ins kleinste Detail genau richtig zu beschreiben. Und wenn es auch die Mangfallmühle gar nicht gibt, überlege ich jedes Mal, wo genau diese zu finden sein könnte?! Da ich eine Einheimische bin, liebe ich es umso mehr, mit Kreuthner und Wallner durch den Landkreis zu ziehen und zu ermitteln.

Auch die Charaktere werden nicht langweilig, nein im Gegenteil sie wachsen mir mit jedem neuen Teil mehr ans Herz.

Wallners Großvater Martin ist so herzlich und unbedarft, obwohl es in seinen über 90 Jahren schon so einiges mitgemacht hat.

Wallner, der übergenaue Paragraphenreiter ist trotz seines ständigen Dauerfröstelns und seiner Genauigkeit unglaublich sympathisch.

Kreuthner hatte bei mir vom ersten Teil an einen Stein im Brett und in diesem Fall habe ich bis zur Lösung gefiebert und gehadert, ob mein "Lieblingspolizist" einen Mord begehen könnte.

Und auch die Neue im Team, die Chefin Katja Tiedemann konnte mich mit ihrer schnippischen Art voll überzeugen.



Der flüssige Schreibstil und die kurzen detailreichen Kapitel machten diesen Fall, für mich, wieder zu einem riesigen Lesegenuss!



Fazit:

Ein überaus spannender und ernster Fall zum Jubiläum! Bitte weiter so!