schöne Fortsetzung der Reihe mit Kreuthner in Schwierigkeiten

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mrs-lucky Avatar

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In „Herzschuss – Jedes Verbrechen hat eine Geschichte“ ist es einmal nicht Leo Kreuthner, der eine Leiche findet, sondern Clemens Wallner entdeckt den getöteten Lokalpolitiker Philipp Gansel in einem verschneiten Hotelrohbau, allerdings nachdem jemand nachgeholfen und ihm ein Zettel mit den Koordinaten zugesteckt hat.

Leo Kreuthner fällt in diesem Band eine besondere Rolle zu. Die Ehefrau des Toten ist seine Jugendliebe Philomena, vor kurzem hat Leo diese überraschend wiedergesehen und sehr zu seinem Unmut miterlebt, wie diese von ihrem Mann grob behandelt wurde. Ehe er es sich versieht, ist er der Hauptverdächtige in diesem Fall und wird in Haft genommen. Wie es Kreuthners Art ist, findet er einen Weg, dennoch an der Aufklärung des Falls mitzuwirken, wenngleich er dabei für einige Unruhe und Verwicklungen sorgt.

Für Abwechslung sorgt ein neues Gesicht bei der Kripo Miesbach, Wallners neue Chefin Franka Tiedemann macht Druck bei den Ermittlungen, kann mit ihrer humorvollen und Art und ihrem Sinn für Ironie bei Wallner aber nach und nach Pluspunkte sammeln.

Auch Opa Manfred ist wieder mit dabei, trotz seiner inzwischen 91 Jahre hat er nichts von seinem Charme verloren und lässt sich gerne von Kreuthner zu der einen oder anderen Eskapade überreden.

Auch dieser Band hat mir in der Hörbuchfassung wieder großes Hörvergnügen beschert, woran der Sprecher Michael Schwarzmeier einen großen Anteil hat. Mit seinem Vortrag trifft er genau den richtigen Ton, die Charaktere sind durch unterschiedliche Stimmlagen und Dialekte klar zu unterscheiden, was die Geschichte umso lebendiger werden lässt.

Mir gefällt in dieser Reihe die Mischung aus spannendem Kriminalfall und humorvollem Unterton, die zum Teil sehr speziellen und dabei doch bodenständigen Charaktere sind mir im Laufe der Zeit ans Herz gewachsen. Es ist nicht der erste Band, in dem Kreuthners Verhalten insbesondere in seiner Rolle als Polizist Grenzen überschreitet, hier werden ein paar Augen zu viel zugedrückt und die Glaubwürdigkeit etwa strapaziert. Das Schluss lässt jedoch hoffen, dass in dieser Reihe noch lange nicht das Ende erreicht ist, und dafür muss Kreuthner auf jeden Fall die Möglichkeit behalten, bei den Ermittlungen mitzumischen.