Sehr familiär ...

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beastybabe Avatar

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Endlich wieder ein neuer Wallner-Kreuthner-Roman, ich liebe die Reihe sehr und wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht.
Wobei er schon weniger leichtfüßig daherkommt wie manche seiner Vorgänger, finde ich. Es wird sehr familiär und auch irgendwie emotional, vor allem wenn es um Manfred geht, den inzwischen über 90-jährigen Opa von Kriminalhauptkommissar Wallner. Es schwingt da oft in den Dialogen etwas Melancholie mit; die Ahnung, dass die Zeit bald kommen wird, in der Clemens ohne seinen Opa auskommen muss.

Doch das ist nicht das Einzige, was im neuen Teil der Reihe in Richtung Familie und enge Beziehungen geht ... es ist auch für Leo Kreuthner dieses Mal nicht so leicht, denn auch ihn holen alte Bindungen ein.

Eine Premiere dürfen wir auch erleben: Kreuthner findet mal nicht die erste Leiche ... zumindest sieht es erst danach aus. Den Leser erwarten einige Überraschungen und Wendungen, die die Geschichte wieder sehr kurzweilig und spannend machen. Viele Verstrickungen, die teils lange zurückliegen inklusive zugehöriger Rückblenden sorgen für eine komplexe Kriminalstory, die mir viel Freude bereitet hat beim Lesen.
Der Schreibstil ist wie gewohnt lebendig und mitreißend, an manchen Stellen mit etwas Dialekt und jetzt schon mit etwas Weihnachtsstimmung für die kommende Zeit. Trotz der vielen privaten Einblicke kommt der Fall nicht zu kurz, ich mag das ausgewogene Verhältnis. Für Neuleser der Reihe könnte es vielleicht etwas viel Privates sein, aber ich empfehle sowieso immer, alle Bände zu lesen, dann entgeht einem auch nichts in der Entwicklung der Charaktere.
So richtig humorvolle Stellen, an denen man unweigerlich laut auflachen muss, gab es diesmal eher nicht, aber zum Schmunzeln gibt es immer was - meistens dank Leo Kreuthner.

Wieder ein schöner Teil der Reihe, die hoffentlich noch viele Fortsetzungen erfahren darf ... ich hoffe, auch noch lange mit Manfred.