Flucht in die Idylle

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josilea Avatar

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Eine weiße Hirschkuh markiert hier als sagenumworbenes Wesen einen Anlass das eigene Dasein der Protagonisten zu hinterfragen und sich mit dem auseinander zu setzen, was schon zu lange unterdrückt schwelt und dabei immer zu einer größeren Unzufriedenheit führt, die doch so gar nichts mehr mit dem Leben zu tun hat, was man sich erhofft und so hart erarbeitet hat.

Sind es die ganzen gefühlten Entbehrungen wert, dass man sich nicht rundherum glücklich fühlen kann? Sind die eigenen Erwartungen an die eigene Entwicklungen schuld, dass sich eine große Enge breit macht und die Zuversicht und das Glück verdrängt?

Martina Behm lässt uns teilhaben an einem Leben der Protagonisten, in der doch jeder seine eigenen Vorstellungen und (zu großen?) Wünsche hatte und nun resigniert feststellt, dass davon doch nichts mehr übrig ist, oder?

Dieser Roman passt wunderbar in die Zeit und die Dorfidylle lässt sich auch in das Stadtleben (über)tragen, dabei kommt es wie immer auf einen Selbst an, wie man sein Leben gestalten möchte und auf welche Kompromisse man bereit ist einzulassen.