Die weiße Hirschkuh

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brenda_wolf Avatar

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Als Handarbeitsfan kannte ich die Autorin Martina Behm bereits als Strickdesignerin und von ihren Strickbüchern. Nun legt die Journalistin ihren Debütroman vor. Was für eine Überraschung: Vom Strickdesign zum Romandebüt.

Ingo und Lara sind mit ihren Kindern von Hamburg aufs Land gezogen. Sie haben sich einen alten Bauernhof gekauft. Doch die romantische Vorstellung vom Landleben hat sich in der Realität leider nicht halten können. Ingo, der ein Start-Up Unternehmen in Hamburg hat, muss täglich pendeln und ist davon ziemlich angenervt. Als er eines Abends auf der Landstraße eine weiße Hirschkuh anfährt, gerät endgültig alles ins Wanken. Denn wer so eine tötet, hat nur noch ein Jahr zu leben, sagt Dorfjäger Uwe.

Martina Behm schreibt gut lesbar. Sie beschreibt das Leben auf dem Land sehr detailliert und bildhaft. Wir lernen die Dorfbewohner kennen, erfahren zum Teil auch in Rückblicken von ihrem Leben. Behms Beobachtungsgabe und ihr trockener Humor machen das Buch zu einem Dorfroman, der ohne Kitsch und Sentimentalität auskommt. Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und die Handlung ist spannend und fesselnd, nur manchmal zu detailverliebt. Da wäre definitiv weniger mehr gewesen.

Fazit: Man braucht Geduld und Ausdauer. Trotzdem ein tolles Buch, dass realistisch das Landleben aufzeigt.