Landliebe

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
coffee2go Avatar

Von

Der Roman beschreibt den Umzug von Lara, Ingo und ihren beiden Kindern von der Stadt aufs Land und lässt sehr gut erkennen, wie sie sich die Situation idyllisch ausgemalt haben und wie sie dann die Realität einholt. Mit der Zeit hatte ich allerdings das Gefühl, dass sich vor allem Lara nicht mehr als Außenseiterin sieht, sondern ihren Platz in der Gemeinschaft gefunden hat. Spannend ist außerdem, dass auch die weiteren Dorfbewohner*innen mit ihren individuellen Problemen und Sorgen Platz haben, sodass man als Leser*in das Gefühl hat, ein Teil der Dorfgemeinschaft zu sein. Ich finde es schön, dass sich manche Personen öffnen können, auch ihr Leben, so wie es schon immer geführt wurde, zu verändern wagen, bei manchen gelingt es besser, bei anderen nicht ganz so gut. Mir haben auch die kleinen Rückblenden in die Jugendzeit einzelner Dorfbewohner*innen sehr gut gefallen, da man erkennen kann, dass damals andere Werte wichtig waren oder die frische Beziehung einen anderen Stellenwert hatte als jetzt. Am Ende hat man als Leser*in das Gefühl, dass durch das Anfahren und Töten der weißen Hirschkuh eine gewisse Dynamik in das Dorfgeschehen gekommen ist, die Veränderungen ins Rollen gebracht hat. Auch wenn man nicht abergläubisch ist, so war für viele doch eine leichte Verunsicherung und Zweifel vorhanden, vor allem bei der älteren Bevölkerung. Ich habe zwar noch nie eine weiße Hirschkuh gesehen, es muss allerdings eine beeindruckende Erfahrung sein.