Realität trifft auf Klischee

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Lara und Ingo sind mitsamt den Kindern dem Großstadttrubel entflohen und aufs schleswig-holsteinische Land gezogen, genauer gesagt, nach Fehrdorf - ein Ort, der nicht einmal auf Wegweisern erwähnt wird.
Als Ingo eines Abends auf dem Heimweg eine weisse Hirschkuh anfährt, geht ein leiser Aufschrei durchs Dorf. Denn alle Bewohner wissen um die Legende, wonach derjenige, der ein solches Tier tötet, selbst innerhalb eines Jahres verstirbt. Ein ganz schlechtes Ohmen also - und ab diesem Zeitpunkt liegt plötzlich eine nicht greifbare Spannung in der Luft. Mit der Ruhe ist es fortan vorbei und die perfekten Fassaden der Dorfgemeinschaft beginnen zu bröckeln. Was verbirgt der zurückgezogene Schweinebauer und Freizeitjäger Uwe? Ist die Ehe von Vorzeige-Landfrau Tove und ihrem Mann Enno tatsächlich so perfekt, wenn es nicht mal einen Blumenstrauß zum Geburtstag gibt? Und wer hängt am Ende bewusstlos über der Güllegrube?

Von wegen ödes Landleben! - Hinter diesem unscheinbaren Cover und skurril anmutendem Aufhänger verbirgt sich eine unerwartet packende Romanerzählung!
Die Autorin beleuchtet das “idyllische” Landleben in Norddeutschland direkt aus sämtlichen Perspektiven und spielt bewusst mit Klischees, aber nur, um kurz darauf mit ihnen aufzuräumen. Mich hat die Geschichte und ihre interessanten Entwicklungen von Anfang an gefesselt und nicht mehr losgelassen!
Auch das Hörbuch hat mich voll überzeugt! Die Sprecherin Julia Nachtmann hat nicht nur den Ton dieser Geschichte perfekt getroffen, sondern auch die Atmosphäre, den plattdeutschen Schnack und die leisen Zwischentöne eindrucksvoll zur Geltung gebracht!

Ein tolle Geschichte für Menschen, die vom idyllischen Landleben träumen, für diejenigen, die schon längst in der Realität angekommen sind oder einfach mal hinter ein fremde Hecke schauen wollen.