Lied der Kindheit

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lady-orchid Avatar

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Ein neugeborenes Baby wird ausgesetzt. in den folgenden Jahren erlebt das Mädchen eine wahre Odyssee und wird von Familie zu Familie gereicht. Es gibt alles, was das soziale Leben hergibt: Menschen mit wenig Geld, Menschen mit viel Geld. Aber keiner kann ihr Geborgenheit geben, teilweise wird sie schwer misshandelt. Sie bekommt verschiedene Namen, abhängig von der jeweiligen Familie. Sie nimmt ihr Schicksal an und fügt sich ihm.

Das Buch ist aus der Sicht des Mädchens geschrieben. Sie beschreibt ihre Situation wie eine Sachdokumentation, in der es um die nackten Tatsachen geht. Sie beschreibt zwar, dass sie Angst hat, aber tut dies so nüchtern, dass der Leser das Gefühl hat ein Kochrezept zu lesen. Gerade diese Art zu erzählen transportiert ein absolut bedrückendes Gefühl. Es wird deutlich, dass sie keine Gefühle zulässt, da sie sonst an der Situation zugrunde gehen würde.
Das Buch verspricht ein sehr gefühlvolles zu werden. Schon auf den ersten Seiten wird das deutlich. Die Autorin greift Kleinigkeiten auf, beschreibt sie, tut dies aber sehr sachlich, was zunächst sehr unpassend für dieses Thema zu sein scheint. Aber gerade durch dieses Mittel, ist die Athmosphäre doch wesentlich dichter, als wenn man alles auf dem Präsentierteller seviert bekommen würde. Der Leser hat die Freiheit zu interpretieren. Für mich verspricht die Leseprobe ein spannendes aber auch düsteres Werk, auf das man gespannt sein kann.