Realität eines Pflegekindes?

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anni1609 Avatar

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Die vorliegende Leseprobe hat mich während des Lesens immer wieder erschüttert.
Ein kleines Mädchen wird kurz nach der Geburt von der eigenen Mutter vor einem Supermarkt ausgesetzt. Das Mädchen muss im Krankenhaus für eine längere Zeit behandelt werden, bevor das Martyrium in verschiedenen Pflegefamilien beginnt.
Das Baby hat in seinem kurzen Leben mehrmals nacheinander Pech.
Wenn nicht die Krankenschwester, die sie im Krankenhaus versorgt hat, einen neuen Mann kennen gelernt hätte, hätte sie die Kleine vielleicht zu sich genommen.
Wenn nicht die Ehe der ersten Pflegeeltern gescheitert wäre, wäre die Frau nicht drogenabhängig geworden und die Kleine hätte weiterhin bei ihr leben können.
Wenn nicht der Mann der nächsten Pflegeeltern die Kleine mehrfach missbraucht hätte, hätte sie auch dort ein schönes zu Hause haben können.
Nun ist es so, dass sie in einer Pflegestation angekommen ist, in der sie sich ein Bett mit einem anderen Mädchen, das ständig einnässt, teilen muss.

Die Leseprobe ist sehr flüssig zu lesen und hat mich von Beginn an tief betroffen gemacht. Der Schreibstil der Autorin ist gut gewählt. Es ist intelligent, dass sie die Handlung aus der Sicht des kleinen Kindes schildern lässt. Von Beginn an war ich emotional tief berührt von der Leseprobe und habe mitgelitten.
Leider ist die Schilderung des Lebens des Kindes nicht ausschließlich Fiktion. In der Realität geschehen solche Dinge leider häufiger als gedacht.
Ich empfand den Roman als sehr lesenswert und bin schon gespannt, wie sich das Leben des Kindes weiter entwickelt.