Schnallt euch gut an ;)

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lizzycurse Avatar

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Adrenalin ist Coles Welt. Wenn er auf seiner Maschine um die Kurven heizt oder den Nervenkitzel der Sprünge spürt, lebt er erst richtig auf. Er fährt für sein Team Sieg um Sieg ein. Doch dann kommt Maxwell. Maxwell, der seinen Zwilling, Coles großem Rivalen im Supercross, zum Verwechseln ähnlich sieht. Maxwell, Coles neuer Mechaniker, der in Cole Gefühle weckt, die eigentlich nichts zu im Sport und auf der Strecke zu suchen haben.

Ich muss zugeben, dass ich ziemlich gespannt auf Chris P. Rolls neues Werk war, vor allen Dingen da es ein Verlagsbuch ist.
Ich mag ihre Geschichten rund um eine Sportart sehr, da sie sowohl die Mentalität und Nuancen der Sportart so rüber bringt, dass ich mich immer gut informiert fühle. Dass ist auch beim Supercross der Fall. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt dass Gefühl, dass Cole nur zur Zierde sein Hinterteil auf dem Motorrad parkt, sondern mit Leib und Seele dabei ist. Chris hat dieses Feeling toll transportiert, sodass ich dass ein oder andere Mal kurz davor war, jubelnd die Arme in die Luft zu reißen (bei einem geglückten halsbrecherischen Sprung) oder lästerlich zu fluchen (wenn Cole sich lang gelegt hat). Die Autorin erzeugt damit für mich (Motorsportlaien, wie ich freiheraus zugebe) ein gewisses Maß an Authentizität, dass für mich persönlich wichtig ist, um in die Geschichte einzutauchen und sie richtig zu erleben.
Cole und Max sind Protagonisten mit Ecken und Kanten (und zugegebenermaßen wohlgeformten Hinterteilen ;) ). Und ich bin denkbar froh drum, da ich mich an den Ecken festklammern konnte. Es machte Spaß sie kennen zu lernen und hinter Coles und vor allen Dingen Max’ Geheimnisse zu kommen - die Protagonisten haben mich durch das Buch getragen, ohne ihre gute Eigenschaften oder Makel zu sehr in den Vordergrund zu stellen. An dieser Stelle stand immer der Sport - die Zuneigung, die die beiden füreinander empfanden, schob sich passgenau dazwischen und füllte die Lücken wie eine leckerer Cocktail, der sich in ein eisgefülltes Glas ergießt.
Als besondere Würze servierte Chris P. Rolls noch einen kleinen Crimeplot, in dessen Rahmen der Verdacht auf Max fällt. Der Crimeplot ist spannend, insbesondere zu Beginn und verleiht der Geschichte die gewisse Würze, die mich atemlos an den Seiten kleben ließ. Die Auflösung ist recht stimmig, für meinen Geschmack kommt sie dennoch etwas flach daher. Ich hätte um ehrlich zu sein ein bisschen mehr erwartet, vor allen Dingen da die Spannung zu Beginn ordentlich geschürt wurde. Genauso wie das ein oder andere kleine Detail, von dem ich liebend gerne mehr erfahren hätte. Ich möchte an dieser Stelle nicht mehr darüber verraten, da es die Spannung aus der Geschichte ziehen würde. Aber an gewissen Stellen hätte ich mir mehr Substanz gewünscht. Doch das ist wohl der relativen Kürze des Buches geschuldet. Vergleichbare Bücher der Autorin haben meist über 500 Seiten und somit mehr Raum um die Geschichte detailliert wiederzugeben.

Das Buch überhäufte mich nicht mit erotischen Szenen, sondern hielt diese auf einem tollen Level. Auch das die Protagonisten nicht nach zehn Seiten miteinander in die Federn gehüpft sind, hatte Stil. Aber etwas anderes bin ich von Chris auch nicht gewohnt.

Wer also eine wortwörtlich rasante Gay-Love-Story sucht, bei der die Geschichte rund um die Protagonisten nicht nur schmückendes Beiwerk ist, dem kann ich Highspeed Love nur wärmstens ans Herz legen. Chris bleibt ihrem tollen Schreibstil treu. Trotzdem vergebe ich nur vier Sterne, da mir ein wenig die Detailverliebtheit gefehlt hat, die ich sonst von Chris gewohnt bin und die ich so an ihr liebe. Aber das ist eben Meckern auf hohem Niveau.
Fazit: Tolles Buch - Lesen! =)