Angst und Sehnsucht
Dieser erste Einblick in "Himmel ohne Ende" von Julia Engelmann hinterlässt einen nachdenklichen Eindruck. Die Protagonistin Charlotte wirkt sehr authentisch in ihrer inneren Zerrissenheit. Man spürt ihre Unsicherheit und ihre Sehnsucht nach jemandem, der sie wirklich versteht. Besonders die Szene, in der sie am liebsten ihrer Mutter alles erzählen möchte, aber es dann doch nicht tut, fand ich sehr berührend. Es ist dieses Gefühl, am liebsten weglaufen zu wollen, aber gleichzeitig nicht zu wissen, wohin und wie. Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen, und man taucht schnell in Charlottes Gedankenwelt ein. Die Andeutungen auf ihre Probleme – die unerwiderte Liebe, das Unverständnis der Lehrerin, die Angst vor der Schule und davor, nie "anzukommen" – machen neugierig auf mehr. Ich bin gespannt, wie sich ihre Geschichte weiterentwickelt und ob sie einen Weg findet, aus ihrer inneren und äußeren Enge auszubrechen.