Himmel, Herz und Herkunft – eine vielversprechende literarische Reise

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milkaschokolade11 Avatar

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Die Leseprobe von „Himmel ohne Ende“ von Julia Engelmann hat mich sofort angesprochen. Das schlichte, aber stimmungsvolle Cover mit dem weiten Himmel wirkt gleichzeitig offen und melancholisch – es passt perfekt zur Grundstimmung des Textes, der leise und doch intensiv beginnt.

Der Stil ist direkt und klar, aber dennoch literarisch anspruchsvoll – was ich sehr schätze. Schon nach wenigen Seiten war ich tief in der Atmosphäre der Geschichte versunken. Wilpert schreibt aus der Ich-Perspektive, die sehr nahbar wirkt, ohne jemals zu gefühlig zu sein. Es geht um Herkunft, Familie, Verlust – Themen, die mich als Mutter und als gesellschaftlich interessierte Leserin besonders berühren.

Die Hauptfigur, eine junge Frau, die sich nach dem Tod ihrer Großmutter auf eine Reise zu ihren familiären Wurzeln begibt, wirkt sehr authentisch. Ihre innere Zerrissenheit, ihre Fragen nach Identität, Zugehörigkeit und Herkunft sind universell und aktuell – gerade in einer Zeit, in der viele junge Menschen auf der Suche nach einem „Zuhause“ sind, das mehr bedeutet als nur ein Ort.

Besonders spannend finde ich, wie politische und historische Fragen (z. B. die Auseinandersetzung mit dem Judentum und der DDR-Vergangenheit) fast beiläufig, aber wirkungsvoll in die Handlung eingeflochten werden. Ich erwarte mir vom weiteren Verlauf der Geschichte eine vielschichtige Auseinandersetzung mit Vergangenheit, Identität und dem schwierigen Verhältnis zur eigenen Familiengeschichte.

Ich möchte unbedingt weiterlesen – wegen des atmosphärischen Schreibstils, der klugen Beobachtungen und der tiefgründigen Fragen, die diese Geschichte aufwirft.