Authentisches Coming-of-Age

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rumee Avatar

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Charlie (eigentlich Charlotte) hat das Gefühl, alleine mit sich und ihren Gefühlen und Gedanken zu sein. Als wäre eine Glaswand zwischen ihr und der Außenwelt. Sie distanziert sich von ihrer Mutter und hält auch ihre Klassenkameraden auf Abstand. "Ich checkte, dass es noch eine weitere Zwickmühle gab: existieren und nicht existieren. Beides erschien mir gleichermaßen schlimm." (S. 72f)
Erst die Freundschaft zu Pommes öffnet ihre Welt. Beide jungen Menschen haben Verluste erlitten und müssen sich ihren Ängsten stellen. Charlie kann erkennen, dass sie nicht alleine ist. "Du schaust so viel in den Spiegel, dass du vergisst, in die Welt zu schauen" (S. 302) sagt Pommes an einer Stelle. Wie weise und treffend.
Wie Julia Engelmann die Emotionen und Gedanken des Mädchens beschreibt ist großartig, empathisch und passend. Charlies Erwachsenwerden bereichert und berührt den Lesenden auch dann, wenn die eigene Pubertät lange vorbei ist.