Berührender Roman

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verena000 Avatar

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Der Roman „Himmel ohne Ende“ von Julia Engelmann erzählt die Geschichte von Charlie, einer Jugendlichen, die mit einer depressiven Episode kämpft und sich auf die Suche nach sich selbst begibt. Es handelt sich um eine Erzählung, die vor allem zwischen den Zeilen stattfindet.

Engelmanns Schreibstil ist voller Liebe zum Detail. Besonders gefallen haben mir wiederkehrende Motive zum Beispiel die Nennung von Sachen, die in Interaktionen nicht gesagt werden aber näher an der Wahrheit liegen würden. Diese leisen Andeutungen und Pausen ziehen sich durch das gesamte Buch und verleihen der Geschichte eine eindringliche Tiefe.

Das Buch hat viele Emotionen in mir ausgelöst. Zu Beginn war die bedrückende, depressive Stimmung für mich nur schwer auszuhalten, da sich die Gefühle beinahe direkt auf mich übertragen haben. Es gab Momente, in denen ich kurz davor war, das Buch zur Seite zu legen, weil es emotional so fordernd war. Doch genau darin liegt auch die Stärke des Romans: Er fühlt sich echt an. Trotz der intensiven Erfahrung hatte ich am Ende das Gefühl, dass mir etwas gefehlt hat. Vielleicht war es ein größerer Ausblick, eine tiefere Tragweite oder ein klarerer Impuls. Dennoch: Bestimmte Zeilen werden mir definitiv im Gedächtnis bleiben. Engelmann schreibt Sätze, die sich festsetzen, nachwirken und zum Nachdenken anregen.

Ein stilles, emotionales Buch mit poetischer Tiefe, sehr zu empfehlen!