Emotional

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
ellinorliest Avatar

Von

Über das Alter der Zielgruppe von Coming-of-Age-Romanen bin ich lange hinaus. Das bedeutet aber nicht, dass ich solche Bücher nicht gerne lese und ich sie nicht mag. Es ist sogar fast eher das Gegenteil: Ich habe nun den entsprechenden Abstand zu dieser Zeit, sehe alles mit den Augen einer Erwachsenen. Dennoch kann ich mich in vieles noch sehr gut hineinfühlen.
So hat auch Himmel ohne Ende einiges in mir ausgelöst. Gerade Freundschaften, die (plötzlich oder langsam) auseinanderbrechen, sind ein Thema, mit dem ich - und vermutlich sehr viele andere auch - mich sehr gut identifizieren kann.
Eine solche Freundschaft ist auch bei der fünfzehnjährigen Charlie gerade zu Brüche gegangen. Ihre bis dahin beste Freundin Kati hat jetzt andere Freunde und Charlie steht alleine da. Zuhause ist es auch nicht gerade einfach. Der Vater hat die Familie vor einigen Jahren verlassen, die Mutter hat seit kurzem einen neuen Freund, den Italiener, mit dem Charlie jedoch nicht sonderlich warm wird. Momentan ist ihr einziger Freund Markus, ihr Meerschweinchen. Doch dann taucht Pommes auf und das Jahr scheint auf einmal gar nicht mehr so schlimm zu werden.
Himmel ohne Ende ist sehr gut lesbar geschrieben, ich bin nur so durch die Seiten gerauscht. Die Sprache ist ganz eindeutig die Stärke dieses Romans. Inhaltlich gab es vieles, was ich sehr nachvollziehbar fand, viele Situationen, die mir sehr bekannt vorkamen. Was mich lediglich ein wenig störte war, dass mir manches einfach ein wenig zu glatt lief. Ich finde es zwar sehr schön, dass Pommes so plötzlich als neuer bester Freund zur Stelle ist, der sich gleichzeitig auch mit allen anderen super versteht und Charlie sozusagen unter seine Fittiche nimmt. Ob ich das so glauben kann, weiß ich aber nicht.