Feinfühliger Coming-of-Age-Roman mit Tiefgang und Herz
Es ist nicht einfach, 15 Jahre alt zu sein, unglücklich verliebt, und mit der besten Freundin läuf es auch nicht gut. Charlie hadert mit ihrem Leben, mit ihren Gefühlen und Gedanken:
"Und als es klingelte, wünschte ich mir zum tausendsten Mal in diesem Schuljahr, ich wäre weg. Oder wenigstens woanders. Und ich dachte mit einem komischen Gefühl daran, dass es allen egal wäre. Das ist keine Rolle spielte, ob ich da war oder weg. Weil ich an niemandem hin. Und niemand an mir."
Und Charlie vermisst ihren Vater, über sein Weggehen ist sie nie ganz hinweggekommen:
"Er hatte ein Loch hinterlassen, ein Loch in der Form meines Vaters, und ich, ich hatte durch das Loch in den Abgrund geschaut, während in mir die Liebe überlief, die jetzt nirgends mehr hin konnte.
Ich war zu jung, um zu wissen, wie das beides ging: Am Abgrund stehen, ohne hineinzufallen. Die Liebe behalten, ohne darin zu ertrinken. Also tat ich, was Mama tat: Ich gab ihm die Schuld und nannte ihn einen Feigling. Aber im Inneren gab ich die Schuld meiner Stille. Denn natürlich war ich es, die ihm zu viel geworden war. Und dann, dann versuchte ich es mit dem Vergessen."
Ihre Mutter hat einen neuen Freund, und so sehr sie ihr eigentlich dieses Glück gönnt, fühlt sie sich noch trauriger und einsamer. Sie zieht sich von allem und allen zurück; lässt niemanden an sich heran, ist oft den Tränen nahe.
Als im neuen Schuljahr Kornelius, genannt Pommes, in ihre Klasse kommt, ist er ein Lichtstrahl am Himmel für sie. Die beiden werden beste Freunde. Kann Charlie doch noch zu der werden, die sie gerne wäre?
"Ich konnte das nie zusammen bringen - wie ich aussah und wie ich mich innen drin fühlte."
"Und da wusste ich es. Dass ich etwas Eigenes aus meinem Leben machen musste. Dass ich es wenigstens versuchen musste. Dass ich lange genug eine Charlie gewesen war, die wartete, bis sie abgeholt wurde, eine Charlie, die andere aus der Ferne beobachtete und die sich das Herz brechen ließ. Dass ich nicht erst irgendwann jemand für jemanden sein wollte, sondern jetzt. Dass ich nicht warten wollte, bis ich an mein Leben rankam, sondern jetzt drankommen wollte. Nicht dass ich glaubte, jeden Moment sterben zu müssen, das nicht. Aber man wusste ja auch nicht, wie lange das Leben noch ging, das ist schon alles."
Julia Engelmann hat mit " Himmel ohne Ende" einen wunderschönen und berührenden Roman geschrieben, der allein schon sprachlich ein Genuss ist.
Die Geschichte von Charlie hat mich von Anfang an in den Bann gezogen, ihre Gedanken und Gefühle konnte ich sehr gut nachempfinden.
Die Charaktere fand ich alle ganz wunderbar getroffen; teils ein wenig skurril und sehr liebenswert - I love it (besonders Charlie, Pommes, Karl, Charlies Oma, und auch Doug).
"'Du bist ja selber komisch, du kannst das also gar nicht beurteilen', sagte er, und mir wurde warm im Bauch, und ich musste daran denken, wie Kathi mich letztes Jahr komisch genannt hatte und dass es aus Karls Mund ganz anders klang - wie etwas, das man nie wieder nicht sein wollte."
Der Roman liest sich wie ein Jugendroman, habe aber so viel Tiefgang, dass ich ihn unbedingt Erwachsenen genaus ans Herz legen möchte.
"'Wir müssen uns was wünschen', sagte ich. 'auf drei!'
Dann schloss ich die Augen. Und wünschte mir alles."
Ganz klare Leseempfehlung von mir!
"Und als es klingelte, wünschte ich mir zum tausendsten Mal in diesem Schuljahr, ich wäre weg. Oder wenigstens woanders. Und ich dachte mit einem komischen Gefühl daran, dass es allen egal wäre. Das ist keine Rolle spielte, ob ich da war oder weg. Weil ich an niemandem hin. Und niemand an mir."
Und Charlie vermisst ihren Vater, über sein Weggehen ist sie nie ganz hinweggekommen:
"Er hatte ein Loch hinterlassen, ein Loch in der Form meines Vaters, und ich, ich hatte durch das Loch in den Abgrund geschaut, während in mir die Liebe überlief, die jetzt nirgends mehr hin konnte.
Ich war zu jung, um zu wissen, wie das beides ging: Am Abgrund stehen, ohne hineinzufallen. Die Liebe behalten, ohne darin zu ertrinken. Also tat ich, was Mama tat: Ich gab ihm die Schuld und nannte ihn einen Feigling. Aber im Inneren gab ich die Schuld meiner Stille. Denn natürlich war ich es, die ihm zu viel geworden war. Und dann, dann versuchte ich es mit dem Vergessen."
Ihre Mutter hat einen neuen Freund, und so sehr sie ihr eigentlich dieses Glück gönnt, fühlt sie sich noch trauriger und einsamer. Sie zieht sich von allem und allen zurück; lässt niemanden an sich heran, ist oft den Tränen nahe.
Als im neuen Schuljahr Kornelius, genannt Pommes, in ihre Klasse kommt, ist er ein Lichtstrahl am Himmel für sie. Die beiden werden beste Freunde. Kann Charlie doch noch zu der werden, die sie gerne wäre?
"Ich konnte das nie zusammen bringen - wie ich aussah und wie ich mich innen drin fühlte."
"Und da wusste ich es. Dass ich etwas Eigenes aus meinem Leben machen musste. Dass ich es wenigstens versuchen musste. Dass ich lange genug eine Charlie gewesen war, die wartete, bis sie abgeholt wurde, eine Charlie, die andere aus der Ferne beobachtete und die sich das Herz brechen ließ. Dass ich nicht erst irgendwann jemand für jemanden sein wollte, sondern jetzt. Dass ich nicht warten wollte, bis ich an mein Leben rankam, sondern jetzt drankommen wollte. Nicht dass ich glaubte, jeden Moment sterben zu müssen, das nicht. Aber man wusste ja auch nicht, wie lange das Leben noch ging, das ist schon alles."
Julia Engelmann hat mit " Himmel ohne Ende" einen wunderschönen und berührenden Roman geschrieben, der allein schon sprachlich ein Genuss ist.
Die Geschichte von Charlie hat mich von Anfang an in den Bann gezogen, ihre Gedanken und Gefühle konnte ich sehr gut nachempfinden.
Die Charaktere fand ich alle ganz wunderbar getroffen; teils ein wenig skurril und sehr liebenswert - I love it (besonders Charlie, Pommes, Karl, Charlies Oma, und auch Doug).
"'Du bist ja selber komisch, du kannst das also gar nicht beurteilen', sagte er, und mir wurde warm im Bauch, und ich musste daran denken, wie Kathi mich letztes Jahr komisch genannt hatte und dass es aus Karls Mund ganz anders klang - wie etwas, das man nie wieder nicht sein wollte."
Der Roman liest sich wie ein Jugendroman, habe aber so viel Tiefgang, dass ich ihn unbedingt Erwachsenen genaus ans Herz legen möchte.
"'Wir müssen uns was wünschen', sagte ich. 'auf drei!'
Dann schloss ich die Augen. Und wünschte mir alles."
Ganz klare Leseempfehlung von mir!