Wenn man nicht weiß, wo man hingehört

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ada2011 Avatar

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Dann ist man vermutlich in der Pubertät, so wie Charlie.
Charlie ist 15 Jahre und trägt gefühlt die ganze Welt auf ihrem Rücken. So jedenfalls erscheinen die vielen Probleme und die Gedanken, die man nicht versteht und auch Liebe, die sich nicht richtig einordnen lässt.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich konnte auch einige Parallelen zu meiner sich gerade in der Pubertät befindenden Tochter entdecken und auch an Einiges, meine älteren Töchter betreffend.
Julia Engelmann ist 21 Jahre näher an ihrer eigenen Phase des Erwachsenenwerdens in Bezug zu mir. Trotzdem kann auch ich mich noch an die vielen Gefühle erinnern, die nicht einzuordnen waren. Ich denke da auch an verletzende Äußerungen meinen Eltern gegenüber, an Dummheiten, ähnlich der Sache mit dem I-Pod und und und.
Julia Engelmann hat hier eine Zeit im Leben beschrieben, die wie die Faust aufs Auge passt. Nichts wurde überdramatisiert, sondern so beschrieben, wie es absolut vorstellbar ist.
Auch ein Seitenhieb auf die vielen kaputten Familien, die so um uns herum existieren, entweder bereits zerfallen oder kurz davor oder um jeden Preis aufrechterhalten, fehlt im Buch nicht.
Es gibt fast nichts im täglichen Auf und Ab einer Jugendlichen, was hier nicht zur Sprache kommt. Ich würde mir wünschen, dass meine jüngste Tochter dieses Buch auch zur Hand nimmt. Ich denke, es könnte zum beiderseitigen besseren Verständnis beitragen.
Es bleibt zu hoffen, dass es weitere Bücher der jungen Autorin geben wird. Auf jeden Fall werde ich Julia Engelmanns Schaffen weiter verfolgen.