Zwischen Schwere und Schwerelosigkeit

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Charlie ist 15 und fühlt sich irgendwie verloren in der Welt. In der Schule ist sie eher eine Außenseiterin. Als sich dann auch noch ihre beste Freundin von ihr abwendet und ihre alleinerziehende Mutter einen neuen Partner kennenlernt, scheint alles zu zerbrechen. Doch mit dem Auftauchen von Pommes, der neu in ihre Klasse kommt, beginnt sich etwas zu verändern.

Was kommt heraus, wenn man eine Portion Coming-of-Age, eine Prise "Gilmore Girls" und jede Menge Millennial-Referenzen mischt? „Himmel ohne Ende“. Julia Engelmann fängt dieses typisch jugendliche Lebensgefühl ein – ein ständiges Schwanken zwischen Schwere und Schwerelosigkeit.
Zugegeben, manchmal war’s mir etwas zu viel. Einige Wendungen waren für mich zu vorhersehbar (und nicht notwendig), manche Lebensweisheiten hätten gerne subtiler verpackt sein dürfen.
Und doch hab ich es sehr gerne gelesen. Diese kleinen Details – Kurbelfenster, Soaps, iPods, Tagträumen im Bus oder die Lotto spielende Oma – geben dem Buch ein warmes, nostalgisches Gefühl. Und vor allem: Die wunderbare Freundschaft zwischen Charlie und Pommes, das Herzstück der Geschichte.
Insgesamt ein empfehlenswerter Coming-of-Age-Roman – solide, berührend, stellenweise vielleicht ein wenig kitschig, aber mit Herz. Er erfindet das Genre nicht neu und hat das auch gar nicht nötig.