Ausnahmezustand in Landshut

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Obwohl dies der zweite Band einer Serie ist, hatte ich nicht das Gefühl, dass mir Inhalte fehlten, denn ich kam gut in die Geschichte hinein. Aber es lohnt sich bestimmt auch noch den ersten Band „Allerheiligen“ zu lesen.

Das Buch beginnt mit einem Prolog, der den Leser auf einen Mord einstimmt. Die Prostituierte Eliska Sládek, genannt Candy, hat ein Zimmer im Tiger’s Girl gemietet. Im Zimmer über ihr hört sie einen Streit zwischen zwei Männern und Möbel, die verrückt werden. Als sie einen Freier hat, sieht sie plötzlich etwas von der Decke tropfen.

Unter dessen herrscht in Landshut Ausnahmezustand. Nach starken Regenfällen ist ein Damm der Isar gebrochen und weite Teil der Stadt stehen unter Wasser. Hauptkommissarin Flora Sander und Hauptkommissar Peter Bernward helfen ihrem Freund, den Schotten Connor Lamont, Gegenstände aus dem überfluteten Keller zu retten. Beide erhalten einen Anruf von ihrem Vorgesetzten Kriminaloberrat Michael Maier. Es wurde eine Leiche im Tiger’s Girl gefunden. Als beide Kommissare am Fundort eintreffen, stellen sie fest, dass es sich bei dem Toten um den Bauunternehmer Hannes Waltz handelt, dessen Name immer im Zusammenhang von Skandalen genannt wurde. Da zwischen Flora Sander und Peter Bernward private Spannungen bestehen, entscheidet ihr Vorgesetzter, dass Flora diesen Fall gemeinsam mit der Polizistin Tanja Parsberger, die als erstes mit am Einsatzort war, bearbeiten soll. Peter Bernward übernimmt einen anderen Fall, doch bald wird klar, dass die beiden Fälle zusammenhängen.

Die Geschichte ließ sich leicht und flüssig lesen. Zwischen den Zeilen erkennt man eine leichte Prise Humor, amüsiert haben mich besonders die Namen Leitmayr und Batic. Die Beschreibungen der Überschwemmungen sowie das Verhältnis zwischen Flora Sander und Peter Bernward sind gut erzählt. Man merkt, dass der Autor ein gutes Gespür für die Örtlichkeiten hat und man bekommt Lust sich Landshut einmal näher anzusehen. Auch die handelnden Personen wirken auf mich sehr glaubwürdig. Neben der Krimihandlung spielen auch die zwischenmenschlichen Beziehungen eine Rolle, dies aber in einem ausgewogenen Verhältnis. Schade fand ich, dass das Personenregister am Schluss war, denn bei einem Krimi blättere ich nie auf die letzten Seiten.
Alles in allem, ein angenehmer Regionalkrimi, den es lohnt zu lesen.