Betrüger

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Landshut hat mit der Jahrhundertflut zu kämpfen und droht, komplett im Wasser zu versinken. Da wird in einem Bordell die Leiche eines Mannes entdeckt. Eine Prostituierte hat einen Streit und dumpfe Geräusche gehört; als Blut von der Decke tropft, informiert sie die Polizei. Bei dem Toten handelt es sich um Hannes Waltz, einen zwielichtigen Bauunternehmer. Peter Bernward und Flora Sander ermitteln zunächst gemeinsam. Die beiden haben gerade private Probleme und sind kein Paar mehr; Flora hat eine neue Beziehung mit Victor von Closen. Ihr Chef trennt sie deshalb: Flora übernimmt mit der jungen Kollegin Tanja Parsberger den Fall, Peter soll Schreibtischarbeit erledigen. Doch er stößt auf Ungereimtheiten in der Vergangenheit, die einen aktuellen Bezug haben…

Wie schon „Allerheiligen“, der erste Band mit Peter Bernward und Flora Sander, konnte mich auch „Himmelfahrt“ überzeugen. Meiner Meinung nach hat sich Richard Dübell sogar noch gesteigert und scheint noch besser mit dem Genre Krimi zurechtzukommen. Die Handlung beginnt mit der Ermordung des Bauunternehmers, läuft dann erst einmal gemächlich vor sich hin und steigert sich zum Finale immer weiter. Die Spannung flacht nie ab. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil ich wissen wollte, was hinter allem steckt. Bis zum Ende habe ich die Zusammenhänge nicht richtig erahnen können.

Auch in diesem Band kommt Dübells Humor nicht zu kurz, und das Privatleben der Kommissare spielt eine große Rolle, was ich mag. Sie sind Charaktere, in die man sich gut hineinversetzen kann. Gut gefallen hat mir, dass das Buch aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt wird. So weiß der Leser, was in mehreren Personen vorgeht. Ich war sofort mitten im Geschehen und denke, man kann dieses Buch auch ohne Probleme lesen, wenn man den ersten Band nicht kennt. Alles Wichtige wird nochmals erläutert und nur am Rande auf den ersten Fall Bezug genommen. Der Autor verzichtet auf blutige Schilderungen und zu viel Action. Er beschreibt so genau, dass man sich als Leser alles gut vorstellen kann, und baut eine logische und glaubwürdige Geschichte auf.

Der Titel „Himmelfahrt“ hat nicht wirklich einen Bezug zum Inhalt (es könnte allenfalls sein, dass die Handlung um diese Zeit spielt), passt aber zum Namen des ersten Bandes. Das Cover ist düster gehalten und weist auf einen Krimi hin. Auch hier fehlt aber der konkrete Zusammenhang zum Buch.

Ich war von diesem Krimi wieder begeistert und freue mich bereits jetzt auf weitere Fälle mit Peter Bernward und Flora Sander.