Gelungene Fortsetzung mit einem etwas zähen Ende

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pmelittam Avatar

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Während die Stadt Landshut fast im Hochwasser versinkt, wird in einem Bordell ein als zwielichtig bekannter Bauunternehmer ermordet aufgefunden. Da es zwischen Flora Sander und Peter Bernward gerade kriselt, übergibt Michael Maier, Chef der Landshuter Kriminalpolizei den Fall Flora, die sich dafür eine andere Partnerin aussucht. Peter wäre aber nicht Peter, wenn er sich nicht doch in den Fall einmischen würde. Und dann taucht auch noch ein Konkurrent um Floras Gunst auf.

Etwa ein Jahr ist seit dem ersten Fall, bei dem man Flora und Peter begleiten durfte, vergangen. Die private Beziehung der beiden hat sich nicht so entwickelt wie erhofft, worunter auch das berufliche Miteinander leidet. Wieder wird dem Privatleben der Ermittler viel Platz eingeräumt, dieses Mal erhält allerdings auch die Ermittlungsarbeit einen großen Anteil, so dass dieser Roman mehr klassischer Krimi als der letzte ist.

Besonders gelungen erscheinen mir die Hochwasserszenen, sie lassen einen das ganze Elend einer Stadt, die in den Fluten zu versinken droht, und ihrer Einwohner miterleben. Man hat das Gefühl, der Autor weiß ganz genau, wovon er hier schreibt.

Peter Bernward wird meiner Meinung nach wesentlich tiefgründiger gezeichnet als Flora Sander. Ich mag ihn und mir gefällt, dass man ihn gut kennen lernt. Flora erscheint mir wieder recht zickig und immer noch nicht sehr sympathisch. Die anderen Charaktere bleiben eher blass, was ich gerade bei denen, die einem im letzten Band sehr nahe gebracht wurden, wie etwas Peters Freund Connor Lamont, recht schade finde.

Der Fall ist recht interessant, gut konstruiert und die Auflösung logisch – und wer gut aufpasst, kann diese auch schon ahnen; ich mag es ganz gern, wenn sich meine Vermutungen als richtig erweisen. Leider wird das Geschehen zum Ende hin immer zäher, durch die letzten ca. 50 Seiten habe ich mich eher gequält, im Grunde ist der Fall hier schon gelöst, aber es gibt noch eine Reihe von Gefahrensituationen und Verfolgungen. Ich persönlich finde so etwas immer ermüdend.

Wäre das Ende nicht, hätte der Roman von mir volle Punktzahl erhalten. So belasse ich es bei 4 Sternen und freue mich schon auf die Fortsetzung. Empfehlenswert.