Himmelfahrt bei Hochwasser

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philipp.elph Avatar

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Land unter in Landshut und auch in der Beziehung zwischen Kommissar Peter Bernward und seiner Kollegin und nun Ex-Lebensgefährtin Flora. Die Land-unter-Szenarien beherrschen zunächst den Roman, ganz allmählich fließt der Fall mit der Ermordung eines verschuldeten Bauunternehmer in den Kriminalroman ein.

Es sind wenige Tage im Juni 2013 zur Zeit des katastrophalen Hochwassers, das weite Teile Landshuts geflutet hat, in dem die Story angesiedelt ist. Diese Lage beschreibt Richard Dübell recht ausführlich. Ebenso nimmt das zerstörte Verhältnis und die Schwierigkeiten bei der Zusammenarbeit der Kollegen Peter und Flora einen bedeutenden Raum in diesem Roman ein. Flora ist inzwischen aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen und es kracht bei jeder Begegnung der beiden.

Als dann der Mord passiert ist, trennt ihr Vorgesetzter das erfolgreiche Ermittlerduo und überträgt Flora den Fall. Flora erhält dabei eine neue Kollegin zur Unterstützung. In seiner neuen Aufgabe stößt Peter Bernward auf Personen, die durchaus in Zusammenhang mit der Ermordung des Bauunternehmers stehen. Schnittstellen, die es dabei zwischen den Arbeiten von Peter und Flora gibt, führen zu weiterem Zoff und Ärger, bis sich schließlich mal gegen den Willen, mal zur Freude der beiden Streithähne eine gegenseitige Unterstützung ergibt, die zum Ziel führt. Der Mord, das Motiv und alles, was noch nach dem ersten Mord passiert, wird aufgeklärt. Ein alter Skandal kommt dabei ans Tageslicht und über den damals verantwortlichen Inneren Kreis von scheinbar ehrenwerten Mitbürgern schlagen die Fluten des Hochwassers und der Gerechtigkeit zusammen.

Wenn auch die Krimihandlung zunächst nur recht zögerlich in die Land-unter-Szenarien einfließt, gewinnt sie dennoch schließlich an Kraft und wird von unbedeutenden Bach zum (mit)reißenden Strom. Dabei geraten die beiden erfahrenen Ermittler sowie die neue Kollegin auch in den Sog der Ereignisse, letztlich stehen sie dann aber doch wieder im Trockenen.

Nun habe ich oft genug Metapher um “Flut” und “Land unter” malträtiert, zuletzt noch diese: Es ist ein „mitreißender“ Kriminalroman!