Himmelfahrt in Landshut

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Die junge tschechische Prostituierte Eliska mietet sich im durch einen Dammbruch fast überfluteten Landshut ein Zimmer um hier mehr Geld für ihre Familie zu verdienen, und wird dabei Ohrenzeuge eines Streits zwischen zwei Männern im Stockwerk über ihr. Als dann auch noch Blut von der Zimmerdecke tropft, ist ihr schnell klar, dass dort ein Toter liegt und sie alarmiert die Polizei.
Hauptkommissar Peter Bernward und seine „Freundin“ und Kollegin Flora Sanders die gerade gegen die ansteigenden Wassermassen bei Kollege Connor im Keller kämpfen übernehmen den Fall. Der an Brisanz gewinnt, als sie vor Ort feststellen müssen, das es sich bei dem Toten um keinen geringeren handelt als um den stadtbekannten Bautycoon Waltz, der zu Lebzeiten schon des öfteren durch negative Schlagzeiten aufgefallen ist. Erschwerend zu den Ermittlungen kommt noch der private Streit und die momentane „Eiszeit“ zwischen den beiden Kommissaren hinzu. Trotzdem versuchen die Beiden ihre berufliche Professionalität zu bewahren und beginnen mit den Ermittlungen.
Doch ihr gemeinsamer Chef Michael Maier zieht Peter von dem Mordfall ab, was Peter natürlich überhaupt nicht gefällt. Sehr bald merkt Peter aber das sein aktueller Fall des verschwundenen Ex-Häftlings Usperg der Gelder im großen Stil unterschlagen hat weit mehr mit Floras Mordfall zusammenhängt als sie ahnen, und die Geschichte zu dem Mord vor mehr als 10 Jahren seinen Anfang nahm.
Als es noch mehr Leichen mit dem Anstieg des Hochwassers gibt, müssen sich die beiden Kommissare beeilen.

Der Autor erzählt diesen Krimi im straffen und schnörkellosen Erzählstil und mit ruhiger Sprache versteht er es den Spannungsbogen aufzubauen und diesen auch zu halten. Durch die stimmig gezeichneten Szenebeschreibungen und Emotionen der glaubwürdigen Protagonisten bekommen sie Profil und Tiefe und werden dem Leser im Laufe der Geschichte immer sympathischer.

Ich muss gestehen, dass ich zum Start der Krimiserie des Autors Richard Dübell sehr skeptisch war, ob ein erfolgreicher Autor historischer Romane auch gute Krimis schreiben kann. Den historische Romane leben in meinen Augen von Detailbeschreibungen, was in einem Krimi unnötig ja sogar störend ist.
Aber ich muss sagen: ER KANN, und ich freue mich schon auf weitere Fälle mit Peter und Flora. Es ist auch nicht störend wenn man Himmelfahrt vor den ersten Band der Serie: Allerheiligen gelesen hat.