Landshut unter Wasser

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mammutkeks Avatar

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Dämme und Deiche sind gebrochen, Straßen unterspült und viele Keller stehen unter Wasser. Dauerregen hat dazu geführt, dass die Altstadt von Landshut überflutet wurde. Mit den Folgen sind nicht nur die "einfachen" Bürger der Stadt beschäftigt, sondern auch die Polizisten und Kommissare. So sind diejenigen, die zum Mordfall an einem mittelalten Mann fahren, der in einem eher übel beleumundeten Haus aufgefunden wird, auch wenig motiviert.
Auch die Kommissare Peter Bernward und Flora Sander werden aus einem Kellereinsatz bei ihrem Freund Connor Lamont abgerufen - und müssen nun im Mordfall ermitteln. Und das bei den schlechten Voraussetzungen! Denn nicht nur das Wasser trennt die Menschen, auch die persönlichen Probleme zwischen Peter und Flora haben derart überhandgenommen, dass sich Flora von ihrem zwischenzeitlichen Liebhaber getrennt hat. Sie fühlte sich von den Urlaubsplänen Peters, der nicht nur für beide gebucht, sondern auch den Urlaubsantrag für sie eingereicht hat, einfach überrollt.
Schnell stellt sich zum einen heraus, dass es sich beim Mordopfer um einen bekannten, wenn auch nicht unbedingt erfolgreichen Bauunternehmers handelt - mit unbezahltem Luxushaus, Ehefrau und Geliebter ausgestattet. Zum anderen wird klar, dass Peter und Flora nicht gemeinsam ermitteln können - zu viel persönlicher Ballast steht zwischen den beiden. Flora erwählt sich deshalb die junge Streifenpolizistin Tanja als Begleiterin.
Nicht nur der Wasserpegel steigt in diesem Roman beständig, auch die Mordrate. Außerdem ist ein verurteilter Hochstapler direkt nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis verschwunden - und dieser hatte sowohl mit dem ermordeten Bauunternehmer als auch der vermissten Rechtsanwältin zu tun.
Peter Bernwards Fall nähert sich also dem von Flora an - und auch er versucht eine Annäherung. Wäre da nicht der Neue an Floras Seite, Viktor, der von allen Vic genannt werden möchte.

Mir war "Himmelfahrt" einfach zu sehr von den persönlichen Problemen zwischen Peter und Flora geprägt. Das, was bei "Allerheiligen" noch den Reiz ausmachte, ist hier überreizt. Und die historischen Anspielungen aus dem ersten Band fehlen - bis auf kleine Ausnahmen - völlig. Der diesmalige "historische" Fall ist gerade einmal 10 Jahre alt …
Vom schriftstellerischen her mag ich Herrn Dübell, so war auch "Himmelfahrt" sicherlich ein abwechslungsreiches Lesevergnügen, nur eben nicht so gut wie der Vorgänger! Aber auch nicht so schlecht, dass ich einen weiteren Band nicht lesen würde. Und vielleicht verstehe ich dann ja auch die Benennung der Bücher. Denn mit dem christlichen Feiertag "Himmelfahrt" kann ich diesen Band nicht verbinden - und terminlich kommt es auch nicht hin. Spielt der Roman doch im Juli …