Wann ist wieder Land in Sicht?

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elke seifried Avatar

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Der Name Richard Dübell wurde hoch gelobt und deshalb wollte ich unbedingt auch selbst einmal einen Krimi von ihm lesen. Ich wurde auf keinen Fall enttäuscht. Es hat mir auch keinerlei Probleme bereitet, dass ich den ersten Teil „Allerheiligen“ nicht kenne.

Es geht sofort spannend los, genauso wie ich es liebe. Man wird als Leser gemeinsam mit einer Prostituierten Zeuge, wie in der darüber liegenden Wohnung jemand ermordet wird. Schnell stellt sich heraus, dass es sich dabei um einen bekannten Bauunternehmer handelt. Eigentlich sollten den Fall Peter Bernward und seine Kollegin Flora Sander übernehmen. Die beiden waren bisher ein gut eingespieltes Team und zwar nicht nur beruflich. Da aber ihre Beziehung in die Brüche gegangen ist, sind gemeinsame Ermittlungen so gut wie unmöglich. Auch dem Chef bleibt das natürlich nicht verborgen und deshalb übergibt er den Fall an Flora und Tanja. Für Peter allerdings kein Grund sich ganz aus den Ermittlungen heraus zu halten. Komplizierte und komplexe Ermittlungen beginnen, die nicht nur durch das Jahrhunderthochwasser erschwert werden.

Durch kurze Rückblicke ist man auch als Neueinsteiger sofort im Geschehen. Nach wenigen Seiten ist klar, dass zwischen Flora und Peter richtig dicke Luft herrscht. Mir hat diese Beziehungsgeschichte, die neben den Ermittlungen läuft, gut gefallen und als der „Neue“ von Flora ins Spiel kommt, sorgt das für zusätzliche Spannung. Peter ist mir schnell ans Herz gewachsen, die perfekte Mischung aus charmant, lässiger Art aber auch spitzen Kommentaren, hat mir prima gefallen. Und so mancher Spruch und die eine oder andere Zänkerei hat mich auch immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Gut wird meiner Meinung nach auch das Jahrhunderthochwasser aus dem Jahr 2013 mit in die Handlung eingebunden. Da ein Damm nachgab, steht halb Landshut unter Wasser und wie nervenaufreibend und kräftezehrend solch ein Unwetter ist, wird wirklich eindrucksvoll dargestellt. So spannend, wie der Krimi beginnt, geht es fast annähernd weiter. Es kommt ein anderer, älterer Fall hinzu und man ist ständig am Grübeln und stellt Vermutungen an. Vor allem punktet der Autor mit einem rasanten und überraschenden Ende.

Ein gelungene Mischung aus Krimi, Beziehungsgeschichte und Jahrhunderthochwasser, ich kann „Himmelfahrt“ nur empfehlen.