Ein unfassbar wertvolles Buch

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
sillesoeren Avatar

Von

Eigentlich (ja, aber wirklich nur eigentlich) ist dies ein Kinderbuch. Aber ich empfehle es jedem Jugendlichen und Erwachsenen, der mir lange genug zuhört, wenn ich mit dem Buch vor seiner Nase herum wedele.

Es geht um Tod und Trauer, aber das Buch strotzt vor Lebendigkeit. Die Story in zwei Sätzen: Tonis Mutter ist kürzlich an Krebs gestorben. Mit ihrer besten Freundin Yumyum will sie Kontakt zu ihrer Mutter aufnehmen.

Die Rahmenhandlung im Garten, wo die beiden Mädchen zelten, wird durchbrochen von Tonis Tagebucheinträgen, die wie Rückblenden wirken. Diese Wechsel sind durch unterschiedliche Gestaltungen der Seiten klar zu erkennen. Auf diese Weise entsteht ein tiefer Einstieg in die Geschichte. Die scheinbar fröhliche Rahmenhandlung wird durch die Rückblenden durchbrochen. Aber immer, wenn es zu traurig zu werden droht, ist das Tagebucheintrag schon wieder zu Ende.

Ich habe dieses Buch gemeinsam mit meiner Tochter gelesen. Sie ist alt genug, es allein zu lesen. Aber wir saßen so oft mit einem Kloß im Hals und glänzenden Augen da, dass wir beide froh darüber waren, dies gemeinsam zu erleben. Und wiehernd loszulachen, wenn die Mädchen im Zelt etwas ganz Lustiges machen, ist zu zweit ja auch viel schöner.

Bei allem, was ich bislang geschrieben habe, kommt noch nicht der besondere Zauber des Buchs herüber. Die Autorin schafft es, und unfassbar guter Bildsprache zu schreiben. Es gelingt ihr, uns gut bekannte Gefühle in geschriebene Sprache zu übersetzen. Vielen Dank, für dieses Buch.