Im Universum geht keine Energie verloren

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owenmeany Avatar

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Toni leidet unter dem Verlust ihrer verstorbenen Mutter, während ihr Vater gefangen in seiner eigenen Verzweiflung keine große Hilfe ist. Ihre Freundin Yumyum ist hochgradig genervt von ihrer überforderten alleinerziehenden Mutter, aber die Freundschaft der beiden Mädchen trägt sie. Als sie zum Schuljahresende mit einem umgebauten Radioapparat bei einer Übernachtung unter freiem Himmel versuchen, Kontakt zu der Mutter herzustellen, meldet sich die Astronautin Zanna von der internationalen Raumstation, auf deren Frequenz sie zufällig gelandet sind. Und damit kommt die kosmische Perspektive ins Spiel.

Die fantasievolle Sprachgestaltung, die sich durch die Ich-Erzählung Toni Peperonis und erst recht durch die Dialoge zieht, wird nicht ganz im Sinne konservativer Deutschlehrer sein. Aber Köhler bürstet mit ihren poetischen Bildern die Sprache gegen den Strich, damit etwas hängen bleibt, denn das 08/15-mäßige gleitet ja nur ab.

Die Illustrationen von Bea Davies unterstreichen das alles und machen aus dem Band ein Gesamtkunstwerk, eine wahre Kostbarkeit.

Über dem Ganzen hängt bei all der Wehmut und dem Aufbegehen gegen das Schicksal eine stetig zunehmende Hoffnung. Und am Ende denke ich: hoffentlich habe ich einmal in so einer Situation eine Freundin wie Yumyum und jemanden für die kosmische Perspektive, wie auch immer man das nennen mag. Deshalb lautet meine Bewertung: Note 1 mit Sternchen.