Der Fluss bringt am Ende alles zurück...

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Vianne Rocher spürt ihn wieder einmal, den Wind des Wandels in ihrem Leben. Sie lebt inzwischen mit ihren Töchtern Anouk und Rosette im Pariser Stadtteil Montmartre. Ihr neuer Partner Roux unterstützt sie und arbeitet als Maurer und Zimmermann und Vianne stellt weiterhin Pralinen her auf ihrem Hausboot am Anleger in Montmartre. Eines Tages jedoch erhält sie einen Brief von Luc Clairmont, dem Enkel ihrer Freundin Armande aus Lansquenet, der sie bittet, zurückzukehren. Beigelegt ist auch ein Brief von Armande, die sie an den tollen Pfirsichbaum vor ihrem Haus erinnert, dessen Früchte sie ihren Kindern geben soll. Vianne, bezaubert vom Wind des Ramadan entschließt sich zur Rückkehr, denn wie Armande schon in ihrem Brief an sie bemerkt: Der Fluss bringt am Ende alles zurück. In Lansquenet muss Vianne feststellen, dass sich die Bewohner nach wie vor nur schwer Fremden gegenüber öffnen und alles Neue mit Misstrauen betrachten. So auch die islamischen Mitbewohner und besonders die geheimnisumwobene Ines Bencharki. Vianne macht sich daran, das Geheimnis zu lösen und Frieden unter den Bewohnern zu stiften. Dabei muss sie erfahren, dass auch ihr immer noch nicht alle vorurteilsfrei begegnen...-
Eine gelungene Fortsetzung von "Chocolat", die wieder durch viele Landschaftsbeschreibungen glänzt. Nach "Blaue Augen" zeigt die Autorin ihre Vielfältigkeit auf ein Neues, da sie hier ja ein ganz anderes Genre der Literatur bedient. Joanne Harris erzählt im Wechsel aus Viannes und Père Reynauds Perspektive. Das verleiht dem Roman die nötige Abwechslung und Spannung. Viele alte Bekannte aus Buch und Film sind wieder Teil der Geschichte und Viannes Töchter nun älter. Der Schreibstil ist ungekünstelt und das Buch lässt sich flüssig hinweglesen. Leitmotiv ist der Fluss, der das Leben aller Protagonisten letztendlich beeinflusst und wieder zusammenführt. Eine gelungene Fortsetzung.