Himmlische Träume

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urmeli Avatar

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Ein Hilferuf aus Lansquenet, einem kleinen Dorf in Südfrankreich, ereilt Vianne auf dem Hausboot in Paris. Sie reist mit ihren beiden Töchtern mit gemischten Gefühlen los. Einerseits freut sie sich auf die alten Bekannten, andererseits hatte sie vor 8 Jahren, als sie dort abgereist ist, heftige Probleme mit dem örtlichen Pfarrer.  Doch die Probleme sind inzwischen ganz anderer Art. Seit längerer Zeit gibt es eine Gruppe Maghrebiner die in der Dorfgemeinschaft integriert waren. Doch die Gruppe wurde immer größer und seitdem die tief verschleierte und undurchschaubare Ines dort lebt, haben sich die Fronten verhärtet. Nach und nach brachte sie alle Frauen und Mädchen dazu, sich ebenfalls zu verhüllen. Dann wurde in der ehemaligen Chocolaterie von Vianne eine Mädchenschule gegründet, da nach Ines Meinung die französischen Schulen nicht sittsam genug für muslimische Mädchen wären. Der Kampf tobt auch zwischen den religiösen Gebäuden. Nach der Moschee wurde auch ein Minarett gebaut und die Kirchenglocken versuchen die Lautstärke des Minaretts zu übertrumpfen. Als dann die Chocolaterie abgebrannt wird und eine Schlägertruppe sich den Priester Reynaud vornimmt, eskaliert alles. - Es ist Krieg im Dorf. Doch wie kann Vianne mit ihrer Gabe, in die Menschen hineinzusehen und mit ihren wunderbaren Pralinen wieder für ein friedliches Miteinander sorgen?

Der Roman ist wunderschön poetisch geschrieben, die Menschen von Lansquenet sieht man förmlich vor sich. Eine Vielzahl von Problemen im menschlichen Miteinander werden angesprochen - und auch gelöst. Ein Roman, der nachdenklich stimmt. Aber er hat auch seine spannenden Seiten. Obwohl ich die beiden Vorgängerromane nicht gelesen habe, kam ich sehr schnell in die Handlung hinein. Vom Schreibstil her ein außergewöhnlich gutes Buch. Unbedingt lesenswert!