Himmlische Träume

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nathanielle Avatar

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Vianne Rocher ist vor etlichen Jahren nach Lansquenet, einem kleinen Städtchen im südlichen Frankreich, gekommen, hat es aber in der Zwischenzeit wieder verlassen und lebt mit ihrem Mann Roux und den beiden Töchtern Anouk und Rosette auf einem Hausboot auf der Seine in Paris. Sie stellt Pralinen her und verkauft sie und sie führen ein beschauliches Leben.
Eines Tages kommt ein Brief von der schon lange verstorbenen Armande, die diesen vor Jahren geschrieben und dann ihrem Enkel zur Aufbewahrung gegeben hatte. Armande möchte, dass Vianne nach Lansquenet zurückkehrt. Da im August in Paris die Hitze regiert und sich Vianne ohnehin nach etwas Abwechslung sehnt, macht sie sich mit den beiden Töchtern auf eine (Urlaubs)Reise nach Lansquenet.
Im Kapitel 5 wechselt der Ich-Erzähler von Vianne auf Francis Reynaud, den Pfarrer von Lansquenet, der sich sicher ist, dass Vianne nach L. zurückkehren wird und er hofft, dass sie im "bevorstehenden Krieg auf seiner Seite stehen wird".
Ich habe "Chocolat" weder gelesen, noch den Film gesehen. Erst nachdem ich "Himmlische Träume" fertig gelesen hatte, habe ich erfahren, dass dies der dritte Teil ist und nun ist mir auch klar, weshalb ich so lange (bis mindestens Seite 150) gebraucht habe, um mich einigermaßen einzulesen. Es werden einfach zu viele Details aus den beiden ersten Büchern vorausgesetzt, da tut man sich schwer. Auch an den Wechsel des Ich-Erzählers muss man sich gewöhnen - einmal Vianne und dann wieder Francis Reynaud. Obwohl am Kapitelanfang ein Symbol (ein Mond für Vianne, ein Kreuz für den Priester) auf den jeweiligen Erzähler verweist, ist das Ganze gewöhnungsbedürftig.
Irgendwann wird man dann aber auch ohne Vorkenntnisse in die Geschichte mit hineingezogen und findet die weitere Entwicklung durchaus spannend. Das Ende ist dann auch überraschend. Vielleicht sollte ich mir doch noch ein Triple Feature gönnen und alle drei Teile nacheinander lesen. die Sprache gefällt mir gut, Schokolade liebe ich und mit den traumähnlichen Sequenzen kam ich auch immer besser zurecht.
So gesehen, ein lesenswertes Buch und dafür 4 von 5 Sternen.