Ergreifend

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marie aus e Avatar

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Das Buch ist ein ganz schöner Wälzer, weswegen ich etwas gezögert habe, ob ich es lesen soll. 558 Seiten ist schon ein Wort. Dazu hatte ich die Befürchtung, dass der Sprachstil einer aus China stammenden Autorin vielleicht zu schwierig für mich zum Lesen ist. Alles Quatsch!

Das Buch ist fiktional, die Autorin erklärt im Nachwort ein klein wenig zur Entstehungsgeschichte. Allerdings war die Autorin selbst Teil der Studentenbewegung damals, am Platz des sog. Himmlischen Friedens. Wenn auch nicht in der Anführendenrolle, sie hat aber Freunde verloren.

Jetzt aber zum Buch selbst.
Es geht um Lai, die in den Nachwehen des Maoismus aufwächst. Ihre Eltern waren direkte Betroffene, ihr Vater auch inhaftiert. Das prägt das Familienleben, eine enge Bindung kann Lai nicht erleben.
Dann gibt es die Großmutter, durch sie erfährt Lai die bedingungslose Liebe, sie prägt ihre Kindheit.
Als Studentin dann schließt sich Lai den Protesten an.

Es ist eine Mischung aus historisch-politischem Roman und dem Erwachsenwerden von Lai, die Mischung hat mir gut gefallen.
Manchmal hat es Längen, nichtsdestotrotz lassen sich die knapp 600 Seiten zügig lesen und haben mir Einblicke in das China der Protestbewegung erlaubt.
Sehr lesenswert!