Interessanter Einblick, langwierig erzählt

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la_sagne Avatar

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In diesem Roman erzählt Lai von ihrem Aufwachsen in China der 70er/80er Jahre. Aufgrund des Titels und ein bisschen auch des Klappentextes hatte ich etwas mehr Konzentration auf die Ereignisse Tian’anmen-Massakers erwartet. Man bekommt aber erstmal viel Vorgeschichte und Informationen über das Familienleben und kindliche Freundschaften. Das zieht sich leider extrem und zumindest mir hat auch die Aufteilung in sehr lange Tracks das Hören erschwert. Meistens habe ich mich eher in kleinen Häppchen vorgekämpft und musste dann die genaue Stelle zum Weiterhören mühsam suchen.
Eine Schwierigkeit war sicherlich, dass es sich um eine veränderte, aber wahre Geschichte handelt. Dadurch sind der Autorin Dinge wichtig, die für Leser*innen nicht besonders von Interesse sind.
Etwas Raffung hätte der Geschichte auf jeden Fall gut getan.
An den besten Stellen erfährt man eindrucksvoll davon, wie das brutale politische Regime auch das Leben von Menschen (auch Kindern) beeinflusst, die nicht sehr politisch sind oder sein wollen. Für mich, die wenig über das China dieser Zeit weiß, war es auf jeden Fall wert sich durchzukämpfen, um Neues zu erfahren.